Kriminaltechnik und Beweisführung im Strafverfahren

12.01.2025

Neuhaus, Ralf / Artkämper, Heiko / Weise, Grit
Kriminaltechnik und Beweisführung im Strafverfahren

2. Aufl., C.H. Beck, München 2024
ISBN 978-3406799204
Brosch., 342 S.
75€


Als Zielgruppe weisen die Autoren von „Kriminaltechnik und Beweisführung im Strafverfahren“ explizit (Straf-) Juristen aus: Staatsanwälten, Verteidigern und Strafrichtern soll das Buch helfen, Gutachten und Aussagen von Sachverständigen und Abläufe in der kriminalpolizeilichen Spurensicherung und -auswertung nachzuvollziehen, damit sie diese in der Beweisaufnahme und Urteilsfindung kritisch analysieren und einordnen können.

Das Buch gliedert sich in einen allgemeinen und einen besonderen Teil. Einer kurzen Einführung in die Kriminalwissenschaften folgen im ersten Teil die Beschreibung grundsätzlicher sachlicher und personaler Fehlerquellen in der Kriminaltechnik und Hinweise für eine juristische Kontrolle aller Ermittlungsschritte spätestens in der Hauptverhandlung.

Insbesondere Spurenakten werden als Fundgrube für die Bewertung von Qualität und Quantität der Ermittlungsarbeit angeführt. Während in der kriminalistischen Literatur primär die positive Beweiskraft von Spuren thematisiert wird, betonen Artkämper und seine Mitautoren im zweiten Teil ihrer Arbeit, was mit Spuren nicht nachweisbar ist, angefangen von Abstandsmessungen im Straßenverkehr, über Fingerabdrücke, Müllbeutel und Ohren, bis hin zu Zähnen, Zigarettenkippen und Zoologie.

Das Buch empfiehlt sich somit als wertvolle Hilfe für Kriminalisten, die den konstruktiven Zweifel als Advocatus Diaboli in der Systematik des kriminalistischen Denkens begreifen, der gern die ganze Hand in die Wunde legt. Abgesehen davon, kann das Buch v. a. im zweiten Teil als komprimierte Spurenkunde dienen. 


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