Wechsel S zu K beim PP Trier

12.01.2017

Das Trauerspiel geht in seine nächste Runde
Wechsel S zu K beim PP Trier

Nach der Ausschreibung zum Spartenwechsel Ende 2016 ist das Endergebnis nach Ablauf der „ersten“ Bewerbungsfrist ein weiterer Beleg für die mangelnde Attraktivität der Kriminalpolizei.

Nach unserem Kenntnisstand sind erwartungsgemäß deutlich zu wenige Bewerbungen eingegangen. Lediglich zwei Bewerber/innen würden demnach die Ausschreibungsanforderungen erfüllen. Die Verweildauer der übrigen Bewerber/innen im Polizeieinzeldienst (PED) liegt teilweise deutlich unter den geforderten Zeiten zum Mai 2017.
Nicht zum ersten Mal müssen nun erneut die Ausschreibungsmodalitäten geändert werden, um überhaupt eine ausreichende Anzahl von Bewerberinnen und Bewerbern zu erreichen.
Es geht also in die nächste Ausschreibungsrunde. Im Ergebnis wurde auch mit diesem „ersten“ und jetzt folgenden „zweiten“ Auswahlverfahren der Kriminalpolizei ein Bärendienst erwiesen.
Mit solchen Verfahren wird die Kripo ohne Not in ein schlechtes Licht gerückt!
Die Forderungen des BDK, zumindest die Ausschreibungsmodalitäten den beim PP Trier gegebenen Verhältnissen anzupassen, verhallen seit Langem ungehört. Eine andere Gewerkschaft bezeichnet dieses Verfahren in den letzten Jahren sogar als „Bestenauslese“. Aktuell sieht diese weiterhin den Lösungsweg in dem von uns monierten Verfahren.
Zitat:

„Aus dem personalwirtschaftlichen Blickwinkel: Die Organisation Polizei profitiert erheblich davon, dass sie den Nachwuchs für die Kriminalpolizei aus einem bereits bekannten und zum Teil erfahrenen und bewährten Personenkreis rekrutieren kann. Dieser Vorteil sollte nur in begründeten Einzelfällen aufgegeben werden.
Dies entspricht im Übrigen der seit Jahren geübten Praxis, welche von der GdP toleriert wurde, weil sie bei entsprechender Begründung unter die Ausnahmen der vorhandenen Richtlinie zu fassen gewesen wären.
Auch an dieser Stelle noch einmal: Eine Vorgabe an die HdP in jedem BA-Studiengang ein gewisses Quantum an Direkteinsteigern für die Kriminalpolizei zu generieren, lehnt die GdP nachdrücklich ab.“

Quelle: GdP Landesbezirk RP, Fachausschuss Kriminalpolizei Nr. 31/16, 19.12.2016, S. 6

Wir teilen auch nicht die Auffassung dieser Gewerkschaft, dass es sich dabei um ein demografisches Problem handelt.
Zitat:

„Hauptsächliche Ursache der Nachwuchsprobleme der Kriminalpolizei ist die demografische Situation der Polizei. Konkret: Beim PP Trier war in den letzten Jahren die Zielgruppe so gut wie nicht vorhanden. Das wird sich in diesem und den kommenden Jahren gravierend ändern. Es gibt also keinen Grund zur Panik, nur Grund zur überlegten Fortschreibung unserer Verfahrensweisen.“
Quelle: GdP Landesbezirk RP, Fachausschuss Kriminalpolizei Nr. 31/16, 19.12.2016, S. 5

Hierzu sei aus Sicht des BDK nur eines gesagt:
Wenn die Ausnahme zur Regel wird, liegt ein Systemfehler vor!

Die Initiative des MdI zur Steigerung der Attraktivität der Kriminalpolizei nehmen wir als positives Signal, da der vom BDK aufgezeigte Missstand offenkundig wahrgenommen wird.
Das Beispiel der neuerlichen Bewerberlage beim PP Trier zeigt mehr als deutlich, dass den Worten aber auch Taten folgen müssen. Lösungsvorschläge hat der BDK viele unterbreitet. Ganz sicher ist die aktuelle Übernahmerichtlinie nicht mehr zeitgemäß.
Ein Teil der Lösung wäre es auch, den Hebel bereits im Studium anzusetzen und den Studentinnen und Studenten, die Interesse am Berufszweig der Kriminalbeamtin/des Kriminalbeamten haben, den Zugang frühzeitig und ohne Umwege zu ermöglichen. Anachronistisches Denken muss dazu über Bord geworfen werden.

Außerdem ist es aus BDK-Sicht zwingend notwendig, in die Ausschreibung auch die Kolleginnen und Kollegen einzubeziehen, die zum 01.05.2017 zum PP Trier versetzt werden, bspw. von der Bereitschaftspolizei – künftig PP ELT. Es sind verwaltungstechnische Abläufe, die zu regeln sind, sofern das gewollt ist. Bis vor zwei Jahren war das selbstverständlich! Das wäre auch im Sinne der betroffenen Kolleginnen und Kollegen, die mitunter eine Bewerbung zum PP Trier von einer Versetzung zur Kriminalpolizei abhängig machen.

Über die sich weiter verschärfende Personalsituation bei der Kripo werden wir in Kürze in einer gesonderten Info berichten.

Wir bleiben für euch dran!
Der Bezirksvorstand