Vorstellung des BDK-Landesvorsitzenden in der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd
26.01.2018
Es wurde ein Heimspiel, ist doch LPD Mario Schwan selber „ehemaliger Kriminalist“ und hat als solcher viel Verständnis und Sympathie für die Belange der Kriminalpolizei. So wurden in angenehmer und lockerer Atmosphäre die Probleme und Belange der Kripo in der PD Süd besprochen. Auch hier zwingen der sinkende Personalbestand und die einhergehende steigende Vorgangsbelastung und der steigende Altersdurchschnitt zu Überlegungen, wie die Arbeit der Kripo in den nächsten Jahren effektiver gestaltet werden kann. LPD Mario Schwan gab dazu an, dass in der PD Süd eine Arbeitsgruppe der verantwortlichen Entscheidungsträger der RKDen, des ZKD und des Stabsbereiches 2 eingerichtet wurde, die praktikable Vorschläge erarbeiten soll.
In der PD Süd liegt das „Dienstposten-Ist“ hundert unter dem „Dienstposten-Soll“, wobei der Fehlbestand vorrangig in den Reviereinsatzdiensten und der Zentralen Verfügungseinheit zu finden ist. Zur aktuellen Situation der Kripo gab LPD Mario Schwan an, dass alle Soll-Dienstposten in der Kripo besetzt sind. Gleichwohl sehe man aber auch den Altersdurchschnitt und die absehbaren Verluste an Personal und damit einhergehendem Fachwissen durch Pensionierungen. LPD Mario Schwan erklärte, dass die PD Süd die Notwendigkeit der Verjüngung erkannt hat und diese im Rahmen der personellen Möglichkeiten auch erfolgen soll. Auch bestehe Konsens darin, dass in spezialisierten Bereichen Nachwuchs frühzeitig zugeführt werden soll, um eine Einarbeitung durch erfahrene Kriminalbeamte und damit den Wissenstransfer sicherzustellen.
Alle Beteiligte waren sich einig, dass es dazu eines langen Atems und einer Kraftanstrengung bedarf.
Angesprochen auf die Einführung einer spezialisierten Kriminalistenausbildung an der FH Polizei äußerte der BDK die Erwartung, dass Absolventen, welche die K-Spezialisierung durchlaufen haben, auch in der Kripo eingesetzt werden sollen. Die PD Süd strebt eine zeitnahe Verwendung solcher Absolventen in der Kripo, nach einer entsprechenden, zeitlich befristeten, Verwendung im Einsatzdienst, Stichwort Verwendungsbreite, an. Durch den Landesvorsitzenden Peter Alexander Meißner wurde nochmals betont, dass die spezialisierte Ausbildung für den BDK nur der erste Schritt zu einem eigenen Studiengang Kriminalpolizei sein kann.
Zum Thema Beförderungsstau gab LPD Mario Schwan an, dass es in 2017 und in den vergangenen Jahren gelungen, sei ca. 100 Beförderungsmaßnahmen umzusetzen und bei gleichbleibender Zuweisung von Beförderungsmitteln durch das Land weitere Beförderungen in diesen Größenordnungen durchgeführt werden können, so dass man hoffe, den Stau in den nächsten Jahren aufzulösen. Auch die Situation der Kollegen, welche im Eingangsamt vor der Pensionierung stehen wurde angesprochen. Kriterien für die Beförderungen seien jedoch weiter Leistung und Befähigung.
Peter Alexander Meißner
Landesvorsitzender