ViSiT – virtuelles Training für die Realität

16.11.2022

Nicht erst beim Thema Virtuelle Realität und Simulationstraining zeigt sich die Polizeiakademie Niedersachsen aufgeschlossen für moderne Lehrmethoden.
ViSiT – virtuelles Training für die Realität

 

Wer kennt sie nicht, die klassische Ausbildung bei der Tatortarbeit, bei Durchsuchungen oder anderen polizeilichen Maßnahmen. Seit Januar 2022 finden an der Polizeiakademie Niedersachsen (PA) Trainings mit der Simulationssoftware XVR statt. In Unterrichten wie Betreten und Durchsuchen, Fallstudienarbeit Kriminalistik und Kriminaltechnik, Verkehrsunfallarbeit und Beurteilung der Lage oder auch bei häuslicher Gewalt wird die Simulationssoftware im Rahmen eines „Virtuellen Simulationstrainings“ (ViSiT) eingesetzt.

Aber was ist das alles?

In einem dafür eingerichteten Raum durfte ich erleben, wie das System aussieht und was es leisten kann. Bekannt dabei kamen mir die Virtual-Reality-Brille (VR) und der Controller vor, die wir alle aus Videospielen zuhause kennen. 

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Wer von den Älteren unter uns kennt es nicht, das ältere Gästehaus auf dem Gelände der PA in Hann. Münden. Die Jüngeren lernen es u.a. durch „die andere Brille“ kennen. Das Gebäude wurde digital erfasst und bietet die Grundlage für ein realitätsnahes Training im Rahmen der Tatortarbeit. In dieser Simulation können die Studierenden im Rahmen des Selbststudiums von Fixpunkten aus den Tatort betreten und hierbei ihr Wissen in den Bereichen des Ersten Angriffs und der Spurensicherung durch die Beantwortung von Fragen überprüfen. Man kann alles „anfassen“ und gewinnt tatsächlich den Eindruck, man befände sich im Raum. Dieses Tool wurde auch bereits in der Fortbildung der Tatortgruppen und der Kriminaldauerdienste an der PA eingesetzt.

An weiteren Beispielen wurde durch die Operatoren Johannes Wetzorke und Dennis Eilers gezeigt, wie man im Team in einer digitalen Umgebung nach einem Einbruch unter Beachtung taktischer und kriminalistischer Aspekte ein Haus betritt, dort nach einem möglichen Täter sucht und die Beweislage bewertet. Dabei kann man auch Türen und Schränke öffnen und die Operatoren können Einspielungen machen.

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Darüber hinaus wurde ein 3D-Video eines Einsatzes bei häuslicher Gewalt dargestellt. Mittels VR-Brille ist man mitten im Einsatz, kann das Einsatzteam „begleiten“ und sich zu jedem Zeitpunkt in jede Richtung umschauen. Neben taktischen Gesichtspunkten, Berücksichtigung der Eigensicherung bzw. Bewertung der Gesamtsituation liegt derzeit hierbei der Schwerpunkt im Bereich der Sachbeweise.

Die dargestellten Szenen wurden durch Oliver Radziwinski (Dozent im Studiengebiet Kriminalwissenschaften) inhaltlich erläutert. Gerade auch im Rahmen der Pandemie konnte den Studierenden so auch im Homeoffice eine Möglichkeit eröffnet werden, aktiv zu lernen und die kriminalistische Arbeit dabei kennenzulernen. Die ViSiT-Trainings dienen als Schnittstelle zwischen Theorie und praktischen Trainings und machen den theoretischen Unterricht lebendiger.

Neben diesen werden auch weitere Szenarien aus anderen Bereichen der Einsatzlehre angeboten, für die Verkehrsunfallarbeit und nicht zuletzt für Einsatzlagen bis hin zu größeren Schadensereignissen (GGSK) sowie für Anschlagslagen.

Die Software wird ständig weiterentwickelt und den Anforderungen der polizeilichen Aus- und Fortbildung angepasst. Einzelheiten zur genauen und detaillierten Beschreibung ist dem beigefügen ViSiT-Newsletter zu entnehmen.

Für Interessierte steht im Null 15 ein Blog zur Thematik zur Verfügung:
https://intra.psn.polizei.niedersachsen.de/foren-und-blogs/view/xvr-0


Stefan Franz
Stellv. Landesvorsitzender

 

 

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