Umweg oder neue Pfade?

Mit diesem Thema beschäftigten wir uns erst kürzlich intensiver. ¹)  Seit vier Jahren verlassen Studierende die Polizeiakademie mit der Qualifizierung für kriminalpolizeiliche Arbeitsbereiche in den eigens eingerichteten Studiengruppen „Vertiefende Spezialisierung Ermittlungen“ - werden aber sehr oft wunsch- und qualifizierungswidrig im Einsatzbereich bis hin zu Verkehrsdienst und BePo eingesetzt. Auch jetzt wieder, wie wir enttäuscht feststellen müssen.

Chancen vertan:

• Interessierte lernen: Kripo in Niedersachsen läuft nicht - bewirb dich woanders
• Studierende lernen: Nur nicht K-Qualifizierung - dir fehlt hinterher Fachwissen und Erfahrung aus den Fachpraktika, gute Beurteilungen kriegen andere
• Lehrkräfte und Verantwortliche an der Polizeiakademie lernen: Engagement für K-Qualifizierung ist Ressourcenvergeudung - wird „draußen“ ignoriert, nicht gewollt

Fast noch schlimmer, wie Rückmeldungen belegen:

Die „fehlverwendeten“ Kolleginnen und Kollegen gewöhnen sich an den Dienst im Einsatzbereich. Sie stellen das Selbstverständliche fest: Dienst im ESD, bei der BePo und im Verkehrsdienst ist auch anspruchsvoll, erfüllend und bietet zusätzlich klar erkennbare Karriereperspektiven. Fachkarrieren auf K-Dienststellen? Fehlanzeige.

Dabei wurde gerade erst in der Studie „Die Polizei als Arbeitgeber - lohnt sich das?“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland festgestellt, wie sehr die Polizei um Nachwuchs ringt. ²)  Allerdings auch, womit die Polizei punkten kann: Interessierte suchen bei der Polizei eine sinnstiftende und verantwortungsvolle Tätigkeit - viele eben bei der Kriminalpolizei.

Schade, Polizei Niedersachsen, das kann man besser machen.

 
Der Geschäftsführende Landesvorstand

¹) https://www.bdk.de/der-bdk/was-wir-tun/aktuelles/kriminalpolizei-niedersachsen
²) https://www.pwc.de/de/pressemitteilungen/2023/polizeilich-gesucht-die-polizei-konkurriert-um-arbeitskraefte-auch-mit-sich-selbst.html

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