Tatort Internet: Offensive des Bund Deutscher Kriminalbeamter gegen Cybermobbing unter Kindern und Jugendlichen
12.06.2023
Gerade unter Kindern und Jugendlichen ist Cybermobbing nach wie vor ein unterschätztes gesellschaftliches Problem. Fast jeder fünfte Jugendliche ist von Cybermobbing in der Schule oder im privaten Umfeld betroffen. In absoluten Zahlen sind 1,8 Millionen Schülerinnen und Schülern in Deutschland mindestens einmal Opfer von Cybermobbing geworden. Ein Viertel der von Cybermobbing betroffenen Kinder und Jugendlichen hatten deswegen Suizidgedanken. [1]
„Immer mehr Schülerinnen und Schüler haben Angst vor Gewalt, Mobbing und Ausgrenzung in der Klasse und auf dem Schulhof. Eine weiterhin bedenkliche Form ist das sogenannte Cybermobbing, bei dem das Smartphone zu einem neuen Tatmittel wird,“
erklärt Hans Hülsbeck, Sprecher des Fachbereichs Prävention und Opferschutz des BDK, Redakteur der Kripo-Tipps und Kriminalhauptkommissar beim LKA NRW.
„Wenn im Internet oder per Messenger Gerüchte gestreut, Beleidigungen ausgesprochen oder unangemessene Bilder und Filme in sozialen Netzwerken geteilt werden, gibt es in diesem Moment selten einen geschützten Raum.“
Was dies genau bedeutet muss auch die 12-jährige Charly im neuen BDK Comic »Charly und die Kripo-Kids - Der Fall Cybermobbing« erfahren, als sie immer wieder beleidigende Nachrichten auf ihrem Messenger erhält. Im ersten Fall von Charly und ihren Freunden dreht sich alles um die Themen Cybermobbing, Fake News, Phishing oder dem Recht am eigenen Bild.
„Mit unserem ersten Comic der Ratgeberreihe Kripo-Tipps möchte der BDK als Berufsverband der Kriminalpolizei aufklären, sensibilisieren und steht mit Rat zur Seite, wenn man selbst von einer Straftat betroffen ist“, erklärt Bernd Bender, Bundesgeschäftsführer des BDK und Herausgeber der Kripo-Tipps. „Ich freue mich, dass wir mit »Charly und den Kripo-Kids“ nun auch ein Angebot schaffen, das sich speziell an die Zielgruppe der 8 - 14-Jährigen wendet.“
Begleitet wird die Geschichte von zusätzlichen redaktionellen Erklärungen und Hilfestellungen.
Da Opfer von Mobbingvorfällen sich oftmals zurückziehen, ist es als Außenstehender schwer, Anzeichen oder eindeutige Symptome zu erkennen.
„Wir möchten uns daher auch an Eltern und Angehörige sowie pädagogische Lehrkräfte wenden,“ so Bernd Bender weiter. „Allen gleichermaßen soll der Gebrauch eines Smartphones bzw. das Internet als das dargestellt werden, was es ist: ganz oft eine Bereicherung für das tägliche Leben – wenn man ein paar wenige Hinweise beachtet.“
In seinem Grundsatzprogramm bekennt sich der BDK ausdrücklich zu verstärkten Aufklärungs- und Beratungsmaßnahmen in unterschiedlichen Deliktsfeldern, um Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen davor zu bewahren, Opfer von Straftaten und Straftatpersonen zu werden. Seit über zehn Jahren und mit mittlerweile über zwei Millionen veröffentlichter Ausgaben leistet BDK mit der Ratgeberreihe Kripo-TIPPS einen aktiven Beitrag im Bereich der Kriminalprävention.
Die durch Anzeigenwerbung finanzierten Broschüren kommen in Schulen, bei Selbsthilfegruppen, in Arztpraxen, Apotheken und ähnlichen Einrichtungen zur kostenlosen Verteilung. Mit einem Inserat unterstützen teilnehmende Unternehmen das Präventionsengagement und tragen zur Aufklärung in ihrer Region bei.
Mit der Verlegung der Broschüren ist die die „Informations- und Verlagsgesellschaft mbH“ beauftragt. Die Informations- und Verlagsgesellschaft mbH ist ein renommierter Fachverlag für polizeibezogene Publikationen mit über 40-jähriger Erfahrung.
„Wir sehen es als unsere Berufung an, Menschen mit Hilfe unserer wertvollen Präventionsbroschüren über mögliche Gefahren zu informieren und sie so vor vermeidbarem Unglück zu bewahren,“
so Alexander Hess, Geschäftsführer des IV-Verlages in Deutschland über die Zusammenarbeit mit dem BDK.
Erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird der Comic am Messestand des BDK auf dem 28. Deutschen Präventionstag, der vom 12. bis 13. Juni 2023 unter der Schirmherrschaft des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann in Mannheim stattfindet. Mit dem Schwerpunktthema „Krisen & Prävention“ wird in besonderem Maße auch auf gesellschaftliche Konfliktlinien und die Pandemie eingegangen. Gerade während der Covid19-Pandemie scheint die Verlagerung des Unterrichts auf Online-Dienste die Betroffenheit von Cybermobbing begünstigt zu haben.
Umso wichtiger ist es, Jugendschutz noch stärker in den Fokus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit zu stellen. Der BDK möchte mit dieser Kampagne einen Beitrag leisten, mehr gegen Cybermobbing zu tun.
Weitere Informationen unter www.kripo-tipps.de.
[1] Studie "Cyberlife IV - Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern" des Bündnisses gegen Cybermobbing in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse (TK).