Tarif: Polizei als Arbeitgeber
02.11.2023
Immer wieder stellen wir Abwanderung von ausgebildeten und erfahrenen Fachkräften im Tarifbereich aufgrund fehlender Perspektiven fest - woanders wird gutes Geld für gute Arbeit gezahlt!
Vor kurzem stellte die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland fest: 1) „Die Polizei konkurriert um Arbeitskräfte - auch mit sich selbst“. In dieser Studie wurden auch die Defizite im Tarifbereich benannt, die einer Gewinnung dringend benötigter IT-Fachkräfte sowie qualifizierter Quereinsteigender im Wege stehen: „Tarifbeschäftigte bei der Polizei sind oft doppelt benachteiligt“ - und höher Qualifizierte besonders, denn die Gehaltsstufen der Tarifverträge lägen in der Regel unter vergleichbaren Gehältern in der Privatwirtschaft und meist auch unter der Besoldung der Beamtinnen und Beamten.
Nachteilig würden die weit verbreitete Befristung der Arbeitsverträge und deren Begrenzung auf bestimmte Aufgaben wirken, auch für langfristige Karriereperspektiven.
Die Bewertung Externer führt nicht immer zu neuen Erkenntnissen, bietet aber die Chance, festgefahrene Gewohnheiten mit größerer Ernsthaftigkeit auf den Prüfstand zu stellen. Die PwC-Studie wird zur Lektüre empfohlen.
Die aktuellen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Länder werden den ersten Maßstab setzen für Konkurrenzfähigkeit gegenüber Bund, Kommunen und freier Wirtschaft.
Unabhängig vom Ergebnis werden wir auch danach darauf drängen, dass qualifiziertes Personal im Tarifbereich mit leistungsgerechter Bezahlung und wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen gewonnen und gehalten werden kann.
Sven Spillecke
Sprecher Fachbereich Tarif