"Sitzen ist das neue Rauchen"

22.04.2014

Berlin, 22.04.14 - BDK fordert voll höhenverstellbare Schreibtische für den Innendienst
"Sitzen ist das neue Rauchen"
Alarmsignale

Dass zu langes Sitzen am Schreibtisch der Gesundheit nicht förderlich ist, ist seit langem bekannt. Wie dramatisch es tatsächlich ist, zu diesem Ergebnis kommt eine über 14 Jahre laufende Untersuchung mit mehr als 120.000 Menschen.

Gut sechs Stunden täglich reichen schon. Wer sie absitzt, kann damit seine Lebenserwartung deutlich verkürzen. Sitzen ist das neue Rauchen, so das Fazit von US-Forschern.

Nicht nur die Muskulatur, insbesondere die des Rückens, wird in Mitleidenschaft gezogen. Auch zum Teil massive Auswirkungen auf die Organe wurden festgestellt. 

Aufgrund der drastischen Ergebnisse dieser Studie ist ein Umdenken in der Ausgestaltung von Büroarbeitsplätzen dringend erforderlich. Wie das geht, erklärt die Studie ebenfalls. Der Büroalltag sollte ein ausgewogener Mix aus geradem Sitzen, Stehen und Gehen sein.

Aufgrund des auch die Bundespolizei treffenden demografischen Wandels werden die im Innendienst eingesetzten Beschäftigten immer älter. Nicht selten liegt z.B. der Altersdurchschnitt bei den Ermittlungsdiensten bei 50 Jahren und mehr.

Wer behördliches Gesundheitsmanagement ernst meint, kommt nicht umhin, hier die benötigten - nicht unbeträchtlichen - Haushaltsmittel zur Verfügung zu stellen. So wie bei der  Bereitschaftspolizei entsprechende Körperschutzausstattungen notwendig und selbstverständlich sind, haben überwiegend am Schreibtisch tätige Beschäftigte das Recht, am Arbeitsplatz vor gesundheitsgefährdenden Beeinträchtigungen geschützt zu werden.
Dazu bedarf es zunächst einmal voll höhenverstellbarer, elektrischer Schreibtische.

Diesbezüglich bedarf es dringend der Abkehr von der bisherigen Praxis, diese Schreibtische nur auf Antrag des Beschäftigten und erst dann anzuschaffen, wenn eine entsprechende Erkrankung von einem Arzt attestiert wird. Dieses widersinnige Procedere konterkariert sämtliche Vorsorgeprogramme.

Im Ergebnis werden sich die Investitionen schon deshalb lohnen weil viele Beschäftigte so erst gar nicht krank werden und sich der mittlerweile bei 9 % eingependelte Krankenstand deutlich verringern wird.