Polizeiärztinnen/Polizeiärzte fehlen - Aus der Serie: „Wo bleibt Niedersachsen?“ -
15.01.2015
Seit einigen Jahren war das nun entstandene Problem abzusehen. Nachdem man zunächst (erfolglos) versuchte, mit deutlich zu niedrig dotierten Stellenausschreibungen Fachpersonal für diesen wichtigen Zweig der Landespolizei anzuwerben, laufen Ausschreibungen auf allen Ebenen.
Die Lücken sind jedoch mittlerweile so groß, dass wesentliche Aufgaben dieser Arbeitsmediziner nicht mehr erfüllt werden können.
Das bedeutet:
- Einstellungsuntersuchungen können nicht mehr zeitnah durchgeführt werden.
- Untersuchungen zur Feststellung der Polizeidiensttauglichkeit nur zeitlich stark verzögert durchgeführt werden.
- Dienstunfallbegutachtungen nur zeitlich stark verzögert durchgeführt werden.
- Regelmäßige Untersuchungen der Spezialeinheiten nur mit langen Wartezeiten (wenn überhaupt) durchgeführt werden.
- Fachliche Bewertung grundsätzlicher medizinischer Fragestellungen im Zusammenhang mit der Durchführung der Begutachtung von Dienstunfällen, Rehabilitationsanträgen für Heilfürsorgeberechtigte nur verspätet durchgeführt werden.
Die wenigen vorhandenen Polizeiärzte werden durch das Bundesland gehetzt, um an Standorten ohne Polizeiarzt Vertretungsdienste zu leisten. Alternativ werden auch die zu untersuchenden Kolleginnen und Kollegen auf Reisen geschickt.
Die Arbeitsmedizinische Betreuung aller Beschäftigten der Polizei Niedersachsen liegt am Boden.
Dier BDK fordert ein sofortiges Handeln unseres Dienstherren durch ggf. Auslagerung der Tätigkeiten an Ärzte der Gesundheitsämter bzw. einer Höherbewertung der ausgeschriebenen Stellen.
Es ist 5 nach 12 und damit fast schon zu spät zum Handeln! Der BDK berichtete bereits am 05.12.2014 über diese dramatische Situation.
Der BDK bleibt auch hier am Ball
Der geschäftsführende Landesvorstand
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