MEA Sofort auf der Zielgeraden

10.12.2012

Potsdam, 10.12.12 – Auf entsprechende Nachfrage bestätigte der gegenwärtig verantwortliche Leiter der Abteilung 5, Herr Karl-Heinz Meyer, dass die Weichen jetzt endgültig für die dezentrale Auswertung mobiler Endgeräte (MEA) bei der Bundespolizei gestellt sind.
MEA Sofort auf der Zielgeraden
Das dürfte vielen Ermittlern und Kriminaltechnikern bekannt vorkommen – Mobiltelefone, Smartphones oder Navigeräte mit Kabelsalat zur Auswertung

Herr Meier führte aus, dass die erforderlichen Vorabstimmungen mit den Beteiligten erfolgt seien.

Es würden 18 Gerätesätze beschafft, die Anfang kommenden Jahres an die Dienststellen ausgeliefert werden. Diese seien sehr gut in der Lage, die logische Auswertung der entsprechenden Daten vor Ort durchzuführen. Herr Meier bat um Verständnis dafür, dass er wegen des Beschaffungsverfahrens noch nicht über den Namen des Herstellers sprechen könne.

Das Produkt sei jedoch so ausgelegt, dass man auch in der Lage sein wird, Daten aus den bisher schwer auslesbaren chinesischen Billigmobiltelefonen zu extrahieren. Von daher sei er zuversichtlich, dass die Kriminalistinnen und Kriminalisten der BPOL mit dem Produkt sehr zufrieden sein werden. Es sei geplant, neben der Beschaffung zeitnah in die Schulung der Anwender einzusteigen.

Aus Sicht des BDK bleibt festzuhalten, dass der Erfolg bekanntlich viele Väter hat. Im Ergebnis werden sich die Ermittlungsdienststellen der BPol über ein neues und unverzichtbares Auswertetool freuen.

Wenig erfreulich ist einzig, dass es unentschuldbar lange gedauert hat, bis die Beschaffung jetzt endlich auf die Zielgerade gegangen ist. Über die Gründe mag sich jeder seine Gedanken machen. Hunderte beim Referat 55 auf Halde liegende mobile Endgeräte sprechen eine eindeutige Sprache und es ist traurig, dass es erst derartig massiver Kritik und ständigem und jahrelangem Nachbohren des BDK bedurfte. Besonders ärgerlich dabei ist auch, dass die fachliche Notwendigkeit bereits seit langer Zeit auf der kriminalpolizeilichen Fachschiene bis in die Ebene des Präsidiums anerkannt und vorangetrieben wurde.

Es bleibt zu hoffen, dass die wenigen aber starken Beharrungskräfte in der Abteilung 5 nicht nur des Drucks wegen und nicht nur vorübergehend von der bisherigen Doktrin des „Herrschaftswissens“ abweichen.

Der BDK jedenfalls ist optimistisch, dass die gegenwärtige Leitungsebene in Abteilung und Fachreferat dem kollegialen Miteinander und dem Servicegedanken einen hohen Stellenwert beimisst. Damit sind die Weichen ganz klar auf „Win-Win“ gestellt, denn sowohl die Ermittlungsdienststellen als auch das Ref. 55 werden von der dezentralen Auswertung profitieren. Die Einen weil es deutlich schneller und zielgerichteter gehen wird, die anderen weil sie sich auf die wirklich schwierigen und umfassenden Fälle konzentrieren können.