Maritime Momente – Neue Kriminalitätsphänomene vor dem Bug
14.03.2025

In Begleitung des stv. Verbandsvorsitzenden Marco Schulze folgte der Verbandsvorsitzende Thomas Mischke eine r Einladung in die Direktion BBS. Mehr als zwei Stunden saßen die beiden BDK Vertreter mit Herrn Präsident Norm en Großmann und der Leiterin des SB 15, Frau PRin Kira Salm zusammen , um über Fragen der Kriminalitätsbekämpfung zu diskutieren.
Zunächst ging es um Strategiefragen zur Kriminalitätsbekämpfung. Hier hatte der BDK Verband Bundespolizei ja bereits vor Weihnachten die „Agenda 2025“ vorgestellt und veröffentlicht, während das BPOLP kürzlich eine eigene „Strategie KB 2030“ erstellt und hierzu die Direktionen um Stellungnahme gebeten hatte. An Stelle eines solchen Stellungnahmeverfahrens soll nunmehr eine Projektgruppe das Strategiepapier fortentwickeln. Der BDK wird sich zeitnah um einen Gedankenaustausch mit der Projektgruppe bemühen.
Breiten Raum in der Diskussion nahm das Thema „Maritime Sicherheit“ ein. Hier schilderte der Präsident, dass sic h die polizeiliche Lage insbesondere wegen der anhaltenden hybriden Bedrohung für die maritime kritische Infrastruktur grundlegend verändert hat. Standen vormals Umweltdelikte in Nord - und Ostsee sowie Piraterie in weit entfernt gelegenen Gewässern im Focus der maritimen Kriminalitätsbekämpfung, sind es aktuell Anschläge und Sabotagen gegen die Unterwasserinfrastruktur oder die off - shore Windparks. Einhergehend damit stellen auch immer wieder provozierende oder spionierende Drohnenüberflüge eine neue Herausforderung dar. Vermutlich aufgrund verstärkter Maßnahmen gegen den „Kokainschmuggel“
den großen Häfen steigt die Bedeutung eines anderen modus operandi: Das schiffsseitige „drop - off“ von Drogenpaketen auf See , die ausgestattet mit GPS - Empfängern , von k leineren Booten eingesammelt werden. Diese beispielhafte Aufzählung macht deutlich, wie notwendig neue Befähigungen und Anpassungen sowohl für die Besatzungen der BPOL See als auch für maritime Kriminaltätsbekämpfung sind. Eine erfolgreiche Bewältigung der veränderten Herausforderungen dürfte auch engere Kooperationen bzw. Zusammenschlüsse mit anderen Partnern erfordern. Hilfreich dürfte ein „Best Practice“ Vergleich mit ausländischen Partnern aber auch eine deutlich intensivierte Zusammenarbeit mit den Nachrichtendiensten und der Marine sein.
Aus Sicht des BDK ist es angesichts der hybriden Bedrohungen dringend notwendig , diesem Bereich der kriminalpolizeilichen Aufgaben der Bundespolizei deutlich vermehrte Aufmerksamkeit zu schenken. Hier dürfte es auch keine Denkverbote geben, was die enge Zusammenarbeit mit Militär und Diensten aus dem In - und Ausland angeht . Ohne eine pragmatische und intensive Zusammenarbeit und die Zurverfügungstellung , auch nicht polizeilicher Einsatztechnik dürfte es schwierig sein , diese n zum Teil staatlich gelenkten Kriminalitätsform en zu begegnen, so zumindest die Überzeugung des Verbandsvorsitzende n Thomas Mischke .
Der BDK bedankt sich für den Einblick in ein sehr interessantes Themenfeld der Kriminalitätsbekämpfung.