Mannheim – was folgt?

04.06.2024

Noch immer lähmt uns die grausame Tat, die sich in der letzten Woche in Mannheim zugetragen hat. Welche Konsequenzen müssen aus ihr folgen?
ocoparisienne - Pixabay

Die Tat von Mannheim ist ein Albtraum - für die Gesellschaft und für uns Sicherheitsbehörden. Ein unauffälliger Mann, der polizeilich bisher nie in Erscheinung getreten war begeht ein Kapitalverbrechen – spontan, wie aus dem Nichts.⁠

Inzwischen ist klar, dass die Tat religiös motiviert war. Deutschlands höchste Ermittlungsbehörde, der Generalbundesanwalt, hat aufgrund der "besonderen Bedeutung" des Falls die Federführung der Ermittlungen übernommen.

Die Polizeifamilie trauert bundesweit um einen jungen Kollegen, der in Ausübung seines Dienstes sein Leben gelassen hat, um das anderer Menschen zu schützen. Die feige Tat in Mannheim ist schwer zu ertragen und macht fassungslos. Was folgt aber aus ihr? Der BDK Bundesvorsitzende Dirk Peglow hat hierzu heute klare Worte gefunden:

„Im alltäglichen Dienst sind Polizeibeamtinnen und -beamte immer einer – womöglich tödlichen – Gefahr ausgesetzt. Diese Gefahr geht oft, aber nicht nur von Extremisten jeglicher Couleur aus.
Wir müssen den islamistischen Extremismus ernst nehmen – und sowohl in der Prävention und der Strafverfolgung nachhaltig bekämpfen. Da hat sich auf Landes- und Bundesebene schon einiges getan. Allerdings sind Täter, die aus polizeilicher Sicht quasi aus dem Nichts schwere Straftaten begehen, nach wie vor ein Problem. Diese sogenannten Lone Wolves handeln zwar allein, meist ging ihrer Tat aber ein Radikalisierungsprozess voraus.“

Hier gilt es interdisziplinär zu agieren. Das bedeutet, dass sowohl in polizeilichen Daten, in den Informationen der Gemeinden und in den sozialen Medien nach Hinweisen auf mögliche Radikalisierungen gesucht werden muss. Letztere spielen insbesondere bei der islamisch motivierten Radikalisierung eine nicht unerhebliche Rolle.

Die Anforderungen an die Bekämpfung des islamistischen Terrorismus sind inhaltlich und auch persönlich besonders herausfordernd, weshalb es wichtig ist, kriminalistisches Know-how und wissenschaftliche Expertise enger zu verzahnen, um Tatzusammenhänge und Strukturen zu erkennen.

Weitere Informationen im Interview mit dem Tagesspiegel.

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