Mangelhafte Bekleidung/Ausrüstung der Kriminalpolizei

23.07.2021

Der Katastrophenfall zeigt, dass die Kriminalpolizei NRW für solche Lagen kaum ausgestattet ist. Ein Lob an NRW Innenminister Herbert Reul, der schnell auf den Hinweis des BDK NRW reagierte.
Kriminalpolizei

Die Flut und ihre fürchterlichen Folgen hat auch den eingesetzten Kolleginnen und Kollegen viel abverlangt. Sie sind Gefahren und ganz besonderen Belastungen ausgesetzt.

Der Einsatz hat aber deutlich gezeigt, die Kriminalpolizei verfügt für eine solche Aufgabe nicht über die notwendige Schutzkleidung.

Aktuell gibt die Erlasslage die Ausstattung kriminalpolizeilicher Sachbearbeiter mit Uniformteilen allerdings nicht her.

Dies führte in Vorbereitung auf die Aufgabenbewältigung dazu, dass eigenständig, nach Budgetvorgabe, beim Fachhändler Schuhe und Hosen angeschafft wurden.

Das vorgeplante Personal für die BAO war daher zumindest mit Bekleidung und Schuhwerk ausgestattet.

In mehreren Fällen lösten sich aber bereits nach dem ersten Einsatz die Schuhe auf. Grund dafür war sicherlich das unklare Gemisch von Schlamm und diversen Giftstoffen, die durch die Flut freigesetzt wurden oder entstanden sind.

Die aktuelle Katastrophe zeigte dann auch schnell, dass vorhandenes Personal nicht im erforderlichen Umfang zur Verfügung stand. Aus diesem Grund wurden Unterabschnitte mit weiteren Kolleginnen und Kollegen der Kriminalpolizei verstärkt.

Diese verfügten nicht über dienstlich zur Verfügung gestellte, geeignete Kleidung. Hier musste privates oder privat geliehenes Material genutzt werden.

Teils konnten Bekleidungsteile zwar noch angefordert und auch geliefert werden. Aber nicht unbedingt stimmt die zuvor angegebene Größe mit der Realität der Kleidung überein. Das Problem kennt jeder auch bei privat gekaufter Kleidung. Manchmal wurde auch einfach zu spät angeliefert.

Nach Vorstellung des BDK NRW wäre hier eine Ausstattung in einer polizeilichen Kleiderkammer besser gewesen.

Bei zeitlicher Dringlichkeit hätte auch ein Bekleidungsbus in die Nähe des Einsatzraumes fahren können.

Die beschriebenen Umstände führten dazu, dass im Katastrophengebiet die Kriminalpolizei NRW wie ein „bunter Haufen“ auftrat.

Lediglich durch Westen waren die Kolleginnen und Kollegen als (Kriminal-)Polizei kenntlich.

Der BDK NRW fordert für die Zukunft eine, dem Arbeitsschutz angemessene, und für die zu erledigende Aufgabe sach- und funktionsgerechte, einheitliche Kleidung.

Kriminalpolizei muss in solchen Fällen nach außen erkennbar sein.

In einer Katastrophensituation ist es absolut notwendig, deutlich, einheitlich und glaubhaft als Kriminalpolizei erkennbar zu sein. Sowohl nach Außen als auch nach Innen.

Der BDK NRW hat diese Missstände Innenminister Herbert Reul mitgeteilt.

Herr Minister Reul reagierte schnell und wertschätzend. Er wies die Behörden an unbürokratisch für Abhilfe zu sorgen.

Zudem verwies er auf eine derzeitige Prüfung, welche sachgerechte Ausstattungen Kriminalbeamtinnen und -beamte und zivile Beschäftigten benötigen.

Unsere Anregung, künftig auch eine besondere Ausstattung für Sonderaufgaben im Katastrophenfall vorzuhalten, wird in diese Prüfung aufgenommen.

Wir danken dem Minister, dass er bei all der Not der Menschen in den Katastrophengebieten, auch ein Ohr für die wichtigen und elementaren Bedürfnisse der Kolleginnen und Kollegen hat.