Liberaler Seniorentag 2024
14.07.2024
Als Beisitzer Pensionäre, Rentner und Versorgungsangelegenheiten habe ich am Samstag, 06.07.2024 am von der FDP im Plenarsaal des Landtags von Baden-Württemberg veranstalteten „Liberalen Seniorentag 2024“ teilgenommen.
Das Thema der Veranstaltung lautete diesmal „Selbstbestimmt im Alter – wie helfen uns digitale Assistenzsysteme“.
Der FDP-Fraktionsvorsitzende MdL Dr. Hans-Ulrich Rülke begrüßte die Teilnehmer. Nach seiner Vorstellung soll Digitalisierung menschliche Zuwendung nicht ersetzen, sondern unterstützen.
Der Vorsitzende der Liberalen Senioren Baden-Württemberg Dr. Wolfgang Allehoff führte aus, dass sich Japan und Deutschland bei der Überalterung der Gesellschaft ähnlich entwickeln und Japan bei digitalen Assistenzsystemen offensiv aktiv ist. Für einen Überblick der aktuellen Entwicklung in Deutschland wurde im Foyer des Landtages eine entsprechende Ausstellung aufgebaut.
Herr Jürgen Schweizer (Referatsleiter „Beratungsstelle Alter und Technik“ im Schwarzwald-Baar-Kreis) führte in seinem Impulsvortrag in das Thema ein.
Ausgehend von der Feststellung, dass im Schwarzwald-Baar-Kreis die im Durchschnitt älteste Bevölkerung Baden-Württembergs lebt, wurde der Kreis aktiv und richtete eine Beratungsstelle „Alter und Technik“ ein. Dort werden unter dem Begriff „Smart home und living“ alle verfügbaren Smart home Elemente zum Probieren ausgestellt. Das beginnt z.B. bei diversen Sensoren die zur Überwachung und Steuerung der Wohnung und der Bewohner eingesetzt werden können und geht weiter über Hausnotrufsysteme, Herdabsicherungen gegen Überhitzung (wenn man den eingeschalteten Herd vergisst), Steckdosen mit Bewegungssensoren, Alarmtrittmatte und Vorlesegeräte.
Das Angebot wird gut nachgefragt und Auswertungen lassen die Aussage zu, dass sich mit entsprechender Ausrüstung der Wohnungen und der Bewohner der Wechsel in ein Pflegeheim im Schnitt um eine halbes bis einem Jahr hinauszögern lässt.
Frau Nicole Memmer von der Uni Heidelberg stellte das Netzwerk Altersforschung und das Forschungsprojekt „smartAge“ vor. Vieles baut auf Apps zur Aktivitätensteigerung und Überwachung auf. Durch Einsatz von VR-Brillen die z.B. durch Landschaften führen, soll die Stimmung der Nutzer verbessert werden.
Zum Schluss wurde noch ein selbstfahrender Roboter („home Bot“) mit einem Körper ähnlich einem Staubsauger und einem Kinderkopf mit Wollmütze vorgestellt. Der Kopf ist durch Nicken und Drehen sehr aktiv und versucht durch blinzeln und Augenbewegungen Kontakt zu nahen Personen aufzubauen. Er reagiert auf Ansprache und soll/kann einen Gesprächspartner ersetzen.
Die Veranstaltung war wieder sehr informativ und zeigt, wohin die Reise gehen kann. Es ist beängstigend, was es alles gibt und man kann nur in der Hoffnung leben, dass diese Techniken störungsfrei funktionieren und miteinander kommunizieren. Für mich bleibt es dabei: Mensch benötigt Mensch und wir sollten sehr besorgt darauf achten, dass wir nicht zu sehr digital betreut oder verwaltet werden.
Hans Maile