Landesvorsitzender beim Abteilungsleiter Polizei
12.12.2017
Im betreffenden Internetbeitrag kritisierte der BDK die sich nach unserer Ansicht verschlechternde Führungskultur in unserer Landespolizei, die zunehmend ein ernstes Problem zu werden scheint. Auch wenn wir als Berufsverband nur ein Stimmungsbild gezeichnet haben, das zwar viele Einzelmeinungen, nicht aber ein repräsentatives, beweisfähiges Gesamtbild darstellt, nahm Herr Niehörster diese Ausführungen sehr ernst. Denn zum einen wirft bereits die bloße Erwähnung möglicher und zahlreicher Führungsfehler ein wahrlich schlechtes Bild auf unsere Landespolizei, zum anderen wäre bei einer Bestätigung der Darstellungen wohl ein dringender Handlungsbedarf zu sehen.
Eine Bestätigung oder Widerlegung der von uns gesammelten Thesen könnte ein bereits in Vorbereitung befindliches landesweites Vorgesetztenfeedback bringen. Die Leistungen der Führungskräfte unserer Landespolizei sollen in jährlichem Abstand von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingeschätzt werden. Dabei stehen wohl weniger die einzelnen Bewertungen im Vordergrund sondern eher die Ergebnisse des späteren im Vergleich zu vorangegangenen Feedbacks. Damit wird ein Kritikpunkt schon abgeschlossener Mitarbeiterbefragungen beseitigt; es sollte jetzt etwas im Anschluss passieren. Personalräte und Gewerkschafter wurden bei bisherigen Vorgesetztenfeedbacks stets mit der Frage konfrontiert, weshalb denn die Beschäftigten teilnehmen sollen, schließlich würde sich trotzdem nichts ändern. Wir sehen hier als Berufsverband eine echte Chance für unsere Kolleginnen und Kollegen, aktiv an der Verbesserung des Betriebsklimas mitzuwirken und im echten Dialog mit Vorgesetzten deren Leistungen noch zu verbessern.
Ein indirekter Beleg für die Richtigkeit der von uns gesammelten Kritik am Verhalten von Führungskräften lässt sich mit einem Blick nach Brandenburg finden. Dort hat man erkannt, dass viele Fehler offenbar von Vorgesetzten verursacht werden. Aus diesem Grunde hat der Brandenburger Polizeipräsident Führungsleitlinien eingeführt, zu deren Einhaltung die Führungskräfte angehalten sind. Die Formulierungen der Brandenburger Führungsleitlinien scheinen wie auch in Mecklenburg-Vorpommern die gleichen Kritikpunkte zu enthalten. Es mangelt oft an Transparenz, Vertrauen, Lob und einem ehrlichen Miteinander.
Und allzuweit dürften Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern dabei nicht auseinanderliegen. Wir sind auf das angedachte, landesweite Vorgesetztenfeedback und seine Ergebnisse sehr gespannt und werden zu diesem Thema weiter berichten.
Auch andere Themen wurden bei diesem bilateralen Gespräch zwischen der Spitze der Polizeiabteilung und dem BDK berührt. So wurde beispielsweise die gegenwärtig immer noch sehr viel Diskussionsraum einnehmende Rahmendienstvereinbarung zur Arbeitszeit angesprochen und die dabei in der Umsetzung entstehenden vermeintlichen oder tatsächlichen Fehler in den einzelnen Dienststellen.
Für die Zukunft bot Herr Niehörster abschließend einen regelmäßigeren Informationsaustausch an, den wir als Berufsvertretung gerne pflegen wollen.
Für Rückfragen:
Ronald Buck
0171-1440304