Kripo hautnah: Die Arbeit der Mordkommission
14.01.2020
Ca. 80 zukünftige Kommissarinnen und Kommissare hatten sich in der Aula des FBZ Bautzen eingefunden, um sich ein eigenes Bild über eines der wohl bekanntesten Tätigkeitsfelder der Polizei zu machen – die Mordkommission. Es ergab sich nun also die Gelegenheit, Vorstellungen, geprägt auch von dem einen oder anderen Tatort-Film, mit der Realität abzugleichen.
Kriminalhauptkommissar Jens Dvorak beginnt den Vortrag mit einer kurzen Einführung in den Aufbau und die Aufteilung der Mordkommission. Es folgt ein kurzer Einstieg in die verschiedenen Phasen der Arbeit der MoKo. Begriffe wie Sicherungsangriff, Tatortgruppe, Chaotische Phase, Spurensicherung und Wahrnehmbarkeitsbereich werden kurz erklärt.
Die Vielzahl der einzelnen Aufgaben und der damit verbundenen hohen Anzahl an benötigten Spezialisten, im Vergleich zu anderen Straftaten, wird verdeutlicht. Die Staatsanwaltschaft, die Pressestelle und die Rechtsmedizin machen sich in einem Mordfall häufig vor Ort ein Bild. Spezialkräfte, wie beispielsweise Taucher, werden unter Umständen benötigt. Spurensicherung, Ermittler und Kräfte zur Tatortsicherung sind nicht wegzudenken.
Es wird deutlich, dass ein Mord besondere polizeiliche Aufmerksamkeit bekommt und ein hoher Aufwand betrieben wird, um den Täter zu ermitteln. Herr Dvorak fährt damit fort, dass es nicht immer schwer ist, den mutmaßlichen Täter festzustellen, es allerdings auch Fälle gibt, in denen das nicht so einfach ist. Einen der schwierigeren Fälle hat er als Beispiel mitgebracht.
Vorgestellt wird ein blutiger und brutaler Mord, der sich vor nicht allzu langer Zeit in Görlitz abgespielt hat. Mit einer gewissen Spannung nimmt KHK Dvorak die Zuhörerschaft auf die einzelnen Etappen seiner Ermittlungen mit. Illustriert mit originalen Bildern vom Tatort, erklärt er die Arbeit der Mordkommission. Stück für Stück führen die einzelnen Hinweise, Indizien und Spuren letztendlich zum Täter.
Der Vortrag hat einen sehr guten Überblick über die Arbeit der MoKo gegeben und Lust auf mehr Wissen rund um dieses Tätigkeitsfeld gemacht. Nichts für schwache Nerven waren die Bilder und das Vorgehen des Täters. Es ist schwer vorstellbar, wie jemand zu so etwas fähig sein kann. Spannend waren die Maßnahmen und die Organisation von Hinweisen, die zur Überführung des Täters geführt haben. Ein sehr empfehlenswerter Vortrag. Vielen Dank, Herr Dvorak für diese Einblicke.