Kripo entzieht Innenminister das Vertrauen
19.10.2008
"Hieraus muss der Innenminister die entsprechenden Konsequenzen ziehen, ansonsten wird ihm die Kriminalpolizei in Kürze gänzlich abhanden kommen", erklärte der BDK Landesvorsitzende Wilfried Albishausen heute in Düsseldorf.
Sieben Themenkomplexe wurden von den Kriminalistinnen und Kriminalisten benannt, die sie am meisten bedrücken, in ihrer Arbeit behindern und sie demotivieren:
- Jahrelanger Verlust beim Realeinkommen
- Mangelnde und teilweise völlig fehlende Wertschätzung ihrer Arbeit
- Immer weniger Zeit für kriminalpolizeiliche Ermittlungsarbeit durch "Verwalten statt fahnden"
- Überalterung der Kriminalpolizei
- Unerträgliche Vorgangsbelastung
- Inakzeptabler Wirrwarr im Bereich der ADV
- Fehlende Angestellte und ungerechte Bewertung der Angestellten in der Kriminalpolizei
Eine beträchtliche Anzahl der Teilnehmer an der Umfrage sahen sich zunächst außerstande eine Bewertung der Komplexe zwischen 1 und 7 vorzunehmen, weil auf diesem Wege nur eine Entscheidung zwischen "Pest und Cholera" möglich sei.
Insofern ist die Abstufung der zur Abstimmung gestellten Themen nur marginal.
Bereits bei der Gesamtlandesvorstandssitzung im September wurde das Ergebnis durch das Stimmungsbild der Vertreter der 42 Bezirksverbände bestätigt.
"Lautes Gelächter und heftige Kritik, als ein Vertreter den Slogan des Innenministers "Mehr Fahnden statt Verwalten" zitierte, zeigt den tiefen Graben zwischen der Kriminalpolizei und dem Innenminister, der nun ein erhebliches Problem hat", erklärte Wilfried Albishausen abschließend in Düsseldorf.