Kriminalstatistik für 2023: Straftaten in Niedersachsen nehmen zu
11.03.2024
Heute, am 11.03.2024, wurde in Hannover von Frau Innenministerin Daniela Behrens die Kriminalstatistik für das Jahr 2023 vorgestellt. Die Inhalte lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Landesweit wurden im vergangenen Jahr 553.202 Straftaten registriert – das sind 5,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Aufklärungsquote hat mit ca. 62,5% leicht zugenommen und befindet sich auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr.
Im vergangenen Jahr nahmen nach Darstellung von Landespolizeipräsident Axel Brockmann 2023 vor allem Kinder- und Jugendkriminalität (68.874 Taten, +9,7 Prozent), Straftaten gegen die persönliche Freiheit wie etwa Bedrohungen, Diebstahl, Wohnungseinbrüche (95.052, +9,1 Prozent) und die Verbreitung von kinder- und jugendpornografischem Bild- und Videomaterial (8549, +39,9 Prozent) zu. Auch die Zahl der Messerattacken hat weiter zugenommen – das Plus liegt mit 8,7 Prozent auf 3048 Fälle sogar über dem generellen Kriminalitätsanstieg.
Damit steigt die Kriminalitätsbelastung: Die sog. Häufigkeitszahl (Taten pro 100.000 Einwohner) liegt nunmehr bei 6.796. Sie liegt damit etwas über dem Mittelwert der vergangenen 10 Jahre.
Landespolizeipräsident Axel Brockmann führte weiter aus, dass es weiter ein hohes Dunkelfeld an nicht angezeigten Straftaten gibt. Aufgrund einer aktuellen Umfrage mit 15.855 Teilnehmenden schätzen Polizei und Innenministerium, dass lediglich nur jede vierte Straftat gemeldet wird. Die Befragung habe aber auch gezeigt, dass die Menschen „weiterhin ein sehr gutes Bild von der Polizei haben und uns vertrauen“.
Der BDK hatte bereits in vielen seiner Verlautbarungen auf die mit der Veröffentlichung aufgezeigten Problemfelder und mögliche Ursachen hingewiesen. Aber auch das hatten wir bereits dargestellt, die Einstellungszahlen belegen hier auch klar: diese Polizeiarbeit möchte nicht jeder machen.
Stefan Franz
Stellv. Landesvorsitzender