Kriminalpolizei beim PP Rheinpfalz am Boden - dramatischer Rückgang der Bewerber zum Dienstzweigwechsel

28.01.2021

Seit Jahren fristet die Kriminalpolizei im PP Rheinpfalz ein Schattendasein und muss immer mehr zusätzliche Aufgaben (wie z. B. MIT, VISIER, AERGEWA, Auswertungen von Massendaten, Arbeiten in Ermittlungsgruppen und Sonderkommissionen) mit immer weniger Personal bewältigen. Auch für die gestiegenen Herausforderungen (wie z.B. Bekämpfung der Hasskriminalität, OK- und Clankriminalität, Cyberkriminalität, Vielzahl an Umfangsverfahren, Kinderpornografie im Internet, Gewaltdelikte gegen Polizeibeamte) ist das Personal nicht vorhanden.
Kriminalpolizei

Andere Schwerpunktsetzungen innerhalb der Behörde haben dazu geführt, dass präsidialweit mittlerweile mehr als 50 Stellen bei der Kriminalpolizei nicht besetzt sind und voraussichtlich auch in nächster Zukunft nicht fachlich adäquat besetzt werden können. Landesweit bildet das PP Rheinpfalz damit das unrühmliche Schlusslicht bei der Kriminalpolizei.

Diese, dem Eindruck nach geringe Wertschätzung der kriminalpolizeilichen Arbeit spiegelt sich jetzt in der Anzahl der Bewerber für den aktuellen Dienstzweigwechsel von der Schutz- zur Kriminalpolizei wieder. Von über 1500 Kolleginnen und Kollegen der Schutzpolizei haben sich präsidialweit ganze 7 !!! für den aktuellen Dienstzweigwechsel beworben. Dies verwundert bei genauerer Betrachtung jedoch kaum: wer will schon unter den aktuellen Bedingungen bei der Kriminalpolizei arbeiten, bei Wegfall von Schichtzulagen, weniger Urlaubstagen, teils deutlich schlechteren Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen (GAP für K was ist das??), fraglichen Zukunftsperspektiven, extrem hohen Fallzahlen pro Sachbearbeiter und der großen Ungewissheit, wo und in welchem Arbeitsbereich man eingesetzt wird.  

Das Polizeipräsidium hat in eigener Zuständigkeit die personelle Ausstattung der Kriminalpolizei zu regeln und dadurch eine adäquate Aufgabenwahrnehmung zu gewährleisten.  

Wir dürfen gespannt sein, was die Behördenleitung zu tun gedenkt. Die Zeit drängt mehr denn je.