Krankenstand der Polizei im Sommerloch 2015?

11.08.2015

Am 10. August 2015 veröffentlichte die „Ostsee-Zeitung“ ihr OZ-Sommerinterview mit unserem CDU-Landesvorsitzenden und Minister für Inneres und Sport, Lorenz Caffier. Dabei brachte der Minister auch seine Sorge um den Krankenstand bei der Polizei zum Ausdruck, der „exorbitant hoch, zu hoch“ sei. „Durchschnittlich sei jeder Beamte 31,2 Tage im Jahr krankgeschrieben“ und später heißt es weiter „Um die 500 Leute habe ich durch den Krankenstand tagtäglich nicht zur Verfügung“. Das scheinen Besorgnis erregende Aussagen zu sein, doch sind sie auch richtig?
Krankenstand der Polizei im Sommerloch 2015?

In der Ausgabe der „Schweriner Volkszeitung“ vom 22. September 2014 (und auch in anderen Medien) nennt Minister Caffier die nachfolgenden Zahlen. „Waren es 2011 noch 27,6 Krankentage pro Polizeibeamter, erhöhen sich die Krankmeldungen 2012 auf 31,2 Kalendertage und im Jahr 2013 auf 36,7 Tage… Allerdings sei die pauschale Aussage falsch, dass aktuell rund 500 Beamte in der Landespolizei krank sind…“

Falschinformation, Sommerloch oder Versehen?

Dem BDK liegen leider keine aktuellen Krankenzahlen aus unserer Landespolizei vor. Doch scheint es unwahrscheinlich, dass die Zahlen für 2014 geringer ausfallen als die der Vorjahre und eine exakte Übereinstimmung, bis auf die Zahl hinter dem Komma, mit den Jahr 2012 dünkt uns ebenfalls wenig erklärlich. Und ob nun 500 oder etwas mehr/etwas weniger Polizisten wegen Krankheit an einem Tag ihren Dienst nicht verrichten können, Kuren mitgezählt werden oder nicht, Wochenenden herausgerechnet werden oder nicht oder Krankschreibungen wegen der Erkrankung eines Kindes die Statistik füllen oder nicht, ist eigentlich schon wieder egal, denn diese Zahl 500 ist auch bei Abzügen viel zu hoch. Wir wollen auch nicht weiter die widersprüchlichen Aussagen oder Zitate bemühen. Fakt ist, die Landespolizei leidet unter einem enorm hohen Krankenstand. Die Gründe sind bekannt und auch vom BDK schon mehrfach angesprochen worden.

Wir fordern deshalb zum wiederholten Male eine bedarfsorientierte Personalplanung unabhängig von monetären Zwängen, eine Evaluierung des Gesundheitsmanagements oder der Dienstsportvorschriften sowie die Rückkehr zu einem echtem demokratischen und erlaubten kritischen Umgang in der Landespolizei ohne die steigende Verletzung von Persönlichkeitsrechten. Nur so kann nach unserer Auffassung die Zahl der Kranken und der Krankheitstage auf ein unvermeidbares Maß reduziert werden.