Internationales Fachforum des BDK beim Europäischen Polizeikongress in Berlin

16.09.2021

Der Sprecher Kriminalprävention und Opferschutz moderierte heute in Berlin das Fachforum „Herausforderungen in der Covid 19 Pandemie für Polizei, Verwaltung, Wissenschaft und Medien“. Ca. 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und Schweden nahmen an dem über zwei Stunden dauernden Fachforum teil.
Internationales Fachforum des BDK beim Europäischen Polizeikongress in Berlin
Der Leiter des Ständigen Stabes im PP Köln berichtete als erstes von den Problemen der Beschaffung von Masken, organisatorischen Schwierigkeiten, Covid-Erkrankungen in der Belegschaft, home-office bei der Polizei und den schwierigen Einsatzlagen bei Demonstration von verschiedensten Gruppen, wie Impfgegnern und Coronaleugnern.

Der Referatsleiter Dr. Carsten Schymik aus der Staatskanzlei NRW, der die Corona-Tasktaskforce leitet, ergänzte den Lagebericht hinsichtlich der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit den Niederlanden und Belgien in der Coronabekämpfung. In über hundert Sitzungen (alle virtuell) wurden seit März 2020 beispielsweise Probleme der unterschiedlichen landesinternen Regelungen und Verordnungen besprochen und die Fragen der Möglichkeit die Grenzen nicht zu schließen diskutiert.

Aus Den Haag wurde Ina Strating zugeschaltet, die in den vergangenen 18 Monaten zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in der Coronakrise beraten hat. Sie berichtete auch von dem holländischen Modell, dass eine abgestimmtes Vorgehen in den Regionen bei der Coronalage zur Anwendung kam.

Prof. Dr. Frank Überall berichtete erneut von der Berichterstattung in den Medien und mit den Medien in der Coronakrise. Er ging insbesondere auf die notwendige sachliche Berichterstattung ein, zeichnete aber auch die auf Boulevardjournalismus beruhenden „menschlichen Leidensgeschichten“, die in der Krise fast täglich zu sehen oder zu hören waren. Die Coronakrise hat in der Berichterstattung erstmals deutlich aufgezeigt, dass immer neue menschliche „Tragödien und Geschichten“ gezeigt wurden, die aus seiner Sicht eine Verunsicherung der Menschen herbeigeführt hat. Zur unklaren Lage hat die Politik ebenfalls immer wieder beigetragen.

Abschließend berichtete Andrea Walraven-Thissen aus England und den Niederlanden, wo es zu schwierigen Situationen kam, in dem die Problematik der Triage eine bedeutende Rolle spielte und Intensivstationen völlig überlastet waren. Gerade auch in anderen europäischen Staaten war die Netzwerkarbeit zwischen den Polizeibehörden, den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern und auch den Krankenhäusern von Nöten und nicht immer gegeben.

Der Moderator wies am Ende der Veranstaltung noch auf auf die Internationale BDK-Fachtagung „Wenn die Pandemie vorbei ist….“ hin, die am 14. und 15.03 2022 nachgeholt wird, da sie im September 2021 wegen der Flutkatastrophe in NRW abgesagt werden musste. Seitens der Staatskanzlei ist eine finanzielle Unterstützung bereits jetzt zugesagt.

Eine weitere Internationale Fachtagung des BDK findet am 30.10.2021 in der Thomas-Modus -Akademie in Bensberg bei Köln zum Thema „Wenn Kinder Opfer von Tod und Gewalt werden…." statt und wird von Königen Silvia von Schweden eröffnet werden. Als weltweite Präsidentin der Childhoodhäuser setzt sich die schwedische Königin aktiv für die Nachsorge und Betreuung von Opfer sexueller Gewalt ein, wenn insbesondere Kinder für das ganze Leben gezeichnet sind. Sie wird zusammen mit dem Mißbrauchsbeauftragten der deutschen Bischofskonferenz Bischof Stefan Ackermann die Tagung eröffnen, voraussichtlich virtuell. Persönliche Teilnahmen hängen nicht zuletzt von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie ab. Mit Prof Mitchell aus den USA wird ein weltweit anerkannter Fachmann in Bensberg mit dabei sein. Das vollständige Programm ist ab sofort hier abrufbar. Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen.