Gleichberechtigung in der Polizei Brandenburg – ein weiter Weg!

07.03.2025

Am 8. März 2025 feiern wir den Internationalen Frauentag. Doch trotz aller Fortschritte in den letzten Jahren ist die Gleichberechtigung von Frauen in der Polizei Brandenburg noch immer ein Thema, das uns alle beschäftigen sollte.
Gleichberechtigung in der Polizei Brandenburg – ein weiter Weg!

Die gläserne Decke
Frauen in Führungspositionen sind nach wie vor unterrepräsentiert. Es scheint, als ob eine unsichtbare Barriere, die sogenannte gläserne Decke[1], Frauen daran hindert, höhere Positionen zu erreichen. In einigen Fällen werden Frauen in persönlichen Gesprächen sogar dazu aufgefordert, ihre Bewerbungen für bestimmte Stellen oder Positionen zurückzuziehen – ein subtiler, aber wirkungsvoller Mechanismus, von dem uns leider immer einmal wieder berichtet wird.

Stereotype prägen das Arbeitsklima
Untersuchungen stellen immer wieder eine Unterrepräsentanz von Frauen in herausgehobenen Funktionen, insbesondere in der Polizei fest. Das ist auch in Brandenburg so. Oft steht die Annahme im Vordergrund, dass Frauen einerseits ihre Stärken und Leistungen unterschätzen und anderseits Angst davor haben, Familie und Beruf nicht vereinbaren zu können. Frauen wird oft automatisch die Hauptverantwortung für Kinderbetreuung und Care-Arbeit zugeschrieben. Und tatsächlich sind es ja auch Frauen, die den größten Anteil dieser Arbeit erledigen, weil unsere sozialen Normen schlichtweg so angelegt sind. Frauen, die in Teilzeit arbeiten, um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können, werden schnell als "nicht vollwertig einsetzbar" betrachtet. Dieses Vorurteil stellt nicht nur ihre Kompetenz, sondern auch ihren Einsatz infrage.

Das Problem auf mangelndes Selbstvertrauen und die Sorge um Care-Arbeit zu reduzieren ist aber zu einfach gedacht, denn die Gründe sind weitaus vielschichtiger. Zudem spielen strukturelle und kulturelle Faktoren, wie beispielsweise geschlechtsspezifische Vorurteile und Rollenbilder, eine nicht unerhebliche Rolle. So agieren Frauen nachweislich vorsichtiger und bedachter als Männer, wenn es um das Treffen wichtiger Entscheidungen geht. Mit mangelndem Selbstvertrauen hat dies aber nichts zu tun. Ganz im Gegenteil.

Seine eigenen Fähigkeiten falsch einzuschätzen und die Befürchtung, Arbeit und Familie nicht vereinbaren zu können, betrifft andersherum aber genauso auch Männer, die in der heutigen Zeit immer öfter und immer mehr Familienaufgaben wahrnehmen. Man muss sich also grundsätzlich fragen, inwieweit der Mangel an familienfreundlichen Strukturen in der Polizei Auswirkungen auf die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen hat, denn wissenschaftliche Untersuchungen zeigen deutlich, dass Frauen in Führungspositionen genauso leistungsbereit und selbstbewusst sind wie Männer.

Gleichberechtigung ist kein Selbstläufer
Wir brauchen also Strukturen, die Frauen fördern und nicht ausbremsen, und wir brauchen eine Kultur, die Vorurteile abbaut. Die Polizei Brandenburg muss hier weiter vorangehen, um eine moderne und gerechte Zukunft für alle zu gestalten.
 

Wir wünschen allen Kolleginnen einen Frauentag voller Anerkennung und Wertschätzung – und uns allen die Entschlossenheit, die notwendigen Veränderungen aktiv mitzugestalten.




[1] Die "gläserne Decke" ist eine Metapher für unsichtbare, aber wirkungsvolle Barrieren, die Frauen daran hindern, in Führungspositionen aufzusteigen, selbst wenn sie die erforderlichen Fähigkeiten und Kompetenzen mitbringen