Gefahr auf Schießständen - Teil II
06.03.2016
Weitere Fälle von Kollegen sind bekannt geworden.
Ein pensionierter Kollege ist schwer erkrankt und kämpft mit dem Krebs! Ein noch im Dienst befindlicher aktiver Kollege sieht sich damit konfrontiert, dass er einen extrem hohen Anteil an Antimon im Blut hat!
Antimon wird als Bleizusatz in Geschossköpfen verwendet, damit das Blei bei der Schussabgabe und den dabei entstehenden hohen Gastemperaturen stabil bleibt.
Antimon gehört zu der Gruppe der Schwermetalle und wird bei Schussabgabe nicht vollständig verbrannt. So gelangt es in die Luft und in den Boden.
Wenn also die Pulverdämpfe nicht abgesaugt und der Boden nicht gereinigt, bzw. ausgetauscht wird, dann besteht die Gefahr dass Antimon durch die Atemluft, oder aber auch über den Hautkontakt in den Körper gelangt.
Ab welcher Konzentration dieser als gesundheitsgefährdende Stoff im Körper einen Schaden verursachen kann und welcher das sein könnte, ist noch nicht hinreichend geklärt.
Bisher scheinen nur diejenigen betroffen zu sein, die aufgrund der hohen Anzahl an abgegebenen Schüssen längerfristig Pulverdämpfen ausgesetzt waren.
Der BDK fordert zusätzlich zur internen Revision eine externe Untersuchung der Schießstätten der Berliner Polizei unter Einbeziehung der medizinischen Begutachtung der Belastung und Auswirkungen auf den menschlichen Körper beim Schießen.
Es sollten alle möglichen Betroffenen informiert und der Arbeitsschutz angepasst werde.
Die Gesundheit kann nur schwerlich zurückgegeben werden, aber ein Recht auf die Wahrheit zur Meinungsbildung und Entscheidungsfreiheit über sein Leben steht jedem zu.
weitere Infos:
rbb - klartext: marode Schießstände und ihre Folgen