Fürsorge, Anerkennung und Wertschätzung, wie positioniert sich MV?
24.02.2017
Die Tarifsteigerungen zum 01.01.2017 um 2,0 % und zum 01.01.2018 um 2,35 % für die Arbeitnehmer im nordöstlichsten Bundesland für die kommunalen und Landesbediensteten sind vereinbart. Wie immer stehen jetzt die Fragen im Raum, ob, wann und zu welchem Zeitpunkt dieser Tarifabschluss auf die Beamten übertragen wird. Im Gegensatz zu einigen anderen Bundesländern hat sich im Mecklenburg-Vorpommern noch niemand aus der Ebene der Verantwortlichen zu diesem Thema positioniert.
Als positive Beispiele stehen dafür die Bundesländer Schleswig-Holstein oder Bayern. Im Norden unserer Republik wird der erzielte Tarifabschluss zeitgleich und linear übernommen. Gleichfalls wird die Erhöhung des Sockelbetrages in Höhe von 75,00 Euro auch für die Beamten gelten. Interessant ist dabei auch die Einschätzung aus dem DGB, dass die dortige Landesregierung auf Augenhöhe mit den Gewerkschaften gesprochen hat und es so zu einer schnellen Einigung kam.
In Bayern können die Beamten auf eine ebenso schnelle und vollständige Übertragung des Tarifergebnisses verweisen. Zusätzlich hat der bayrische Finanzminister Söder eine Einmalzahlung in Höhe von 500,00 Euro in Aussicht gestellt, als Anerkennung für die bisher geleistete Arbeit.
Diese Beispiele aus Schleswig-Holstein und Bayern zeigen für uns als Berufsverband der kriminalpolizeilich Beschäftigten, dass die Arbeit aller Polizeibeschäftigten in einigen Bundesländern sehr wohl in hohem Maße anerkannt und wertgeschätzt wird. Die Wertschätzung unseres Dienstherrn äußerte sich bislang für uns spürbar eher im Personalabbau, durch riesige Überstundenberge, mit einer relativen Perspektivlosigkeit im Sinne akzeptabler Karrieren, mit einer übersteigerten Bewertung von Sportabzeichen oder eben mit verspäteten und eingeschränkten Übernahmen früherer Tarifergebnisse.
Unser Landeshaushalt hat sich längst erholt und steht mit Überschüssen da. Wir sind sehr gespannt, wie die Anerkennung und die Wertschätzung unserer Arbeit durch unsere Landesregierung und das Parlament für die kommenden Jahre ausfallen werden. Nachahmenswerte Beispiele sind jedenfalls genug vorhanden.
Ronald Buck
BDK-Landesvorsitzender
ronald.buck@bdk.de