Fakt ist...

08.08.2022

dass die von der Landesregierung angestrebten 6.200 zu besetzenden Stellen in der Landespolizei noch lange nicht erreicht worden sind. Aktuell sind weit über 300 Stellen nicht besetzt.

Fakt ist auch, dass die Bewerberzahlen seit Jahren sinken. Das ist kein Problem der Landespolizei M-V allein, auch andere Länderpolizeien kämpfen um jede Bewerberin und jeden Bewerber. Auch die Zahl der Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten hat leider nicht in dem erhofften Sinne zugenommen. Laut Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage entwickelte sich die Zahl von 4.837 im Jahr 2016 auf 4.864 in 2021. Das macht lediglich 27 Stellenbesetzungen mehr.

Wenn man sich die aktuellen Entwicklungen anschaut, dann konnten in diesem Jahr lediglich von 151 nur 108 neue Kolleginnen und Kollegen im mittleren Dienst begrüßt werden, eine Quote von 72 %. Diese fehlen jetzt so dringend in der Landespolizei. Die Folge ist, dass die Beschäftigten diese Lücke füllen müssen, obwohl die Belastungen bereits seit Jahren angestiegen sind. So wundert es dann auch nicht, dass die Krankentage ebenfalls seit Jahren zunehmen. 

„Dies alles ist keine schöne Entwicklung und belastet die Kolleginnen und Kollegen im täglichen Dienst immer mehr. Da niemand zur Bewerbung gezwungen werden kann, sollte und muss die Landespolizei ihre Attraktivität steigern. Die Frage ist jedoch, wie wir alle gemeinsam diese Situation lösen können.“, so der Landesvorsitzende Eike Bone-Winkel. Und weiter: „Für einen Ideenaustausch mit dem Innenministerium, aber auch den anderen Gewerkschaften und weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Polizei stehen wir gerne zur Verfügung.“

Der BDK begrüßt zudem, dass der Innenminister erneut bekräftigt hat, einen Studiengang (Y-Studium) für die Kriminalpolizei bereits im Oktober 2022 zu starten. Die Akkreditierung laufe jedoch noch. 

„Geeignete Bewerberinnen und Bewerber gehen lieber in andere Bundesländer, um direkt in ein Kripo-Studium einsteigen zu können. So bieten es u. a.die Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein oder das BKA seit Jahren an. Wir können die Augen auch nicht mehr davor verschließen, dass die Kripo in Teilen auf dem Zahnfleisch geht und dringend qualifizierter Nachwuchs ankommen muss. Daher freuen wir uns sehr, dass eine langjährige Forderung des BDK nun endlich mit einem Kripo-Studium umgesetzt wird.“, so der Landesvorsitzende.

Quelle:

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Innenminister-Pegel-raeumt-Ausbildungsprobleme-bei-Polizei-ein-,polizeimv132.html