Fachtagung des BDK RP mit Verleihung Werner-Märkert-Preis
17.04.2018
Eröffnet wurde die von Engelbert Werner moderierte Veranstaltung durch ein Intitialreferat des stv. Bundesvorsitzenden des BDK, Sebastian Fiedler. Er stellte mit treffenden Worten fest, dass die Sicherheitsarchitektur des Bundes und der Länder weit hinter der Kriminalitätsstruktur zurückgeblieben ist: Sicherheitsarchitektur 1.0 vs. Kriminalitätsstruktur 4.0.
Belege hierfür boten dann die nächsten beiden Referenten mit praktischen Fällen. Wohl
kaum ein anderer Sachverhalt hat in den vergangenen Jahren in der
Öffentlichkeit ein solch großes Interesse erregt wie die
Taten des NSU und der Fall Anis
Amri. Was beide Fälle miteinander verbindet, sind neben der
unglaublichen Brutalität der Taten die riesigen Datenmengen, deren Auswertung
zuletzt zur Identifizierung der Täter führte.
Zunächst stellte KHK Michael Böhl aus Berlin Details aus dem Fall Anis Amri dar und deckte hierbei Schwachstellen in der Bearbeitung, insbesondere im Informationsfluss auf. Im Anschluss daran stellte Andy Neumann vom BKA die Probleme in der Massendatenauswertung da.
Für den BDK Landesverband Rheinland-Pfalz dient die Analyse der Taten als Basis einer Diskussion über die Frage, ob unsere heutige Sicherheitsstruktur einer sich stark verändernden globalisierten Kriminalität noch gewachsen ist. Eine erste Antwort darauf gab KD Michael Koob, stellvertretender Leiter des Projekts 2020 beim BKA. Darauf aufbauend präsentierte dann Matthias Bongarth seine Zukunftsvorstellungen einer neuen modernen polizeilichen IT.
Mit seiner euphorischen Darstellung versetzte er alle Zuhörer in Begeisterung.
Im Anschluss an die Fachtagung wurde Matthias Bongarth zugleich für seine herausragenden Leistungen im Bereich der Verbrechensbekämpfung mit dem „Werner-Märkert-Preis 2018“ ausgezeichnet. Die Laudatio, die von Innenminister Roger Lewentz gehalten werden sollte, wurde aufgrund dringlicher anderer Termine des Ministers vom Polizeipräsidenten Koblenz, Karl-Heinz Maron gehalten. Der Preis selbst wurde von dem Namensgeber des Preises, Werner Märkert selbst, überreicht.
Um der Veranstaltung den gebührlichen feierlichen Rahmen zu geben lud der Landesverstand danach alle Teilnehmer zu einem Sektempfang mit Häppchen ein.