Einstürzende Neubauten...

Einstürzende Neubauten ist eine deutsche Band, die einem experimentellen Musikstil nachgeht. Die Band wurde 1980 in West-Berlin gegründet … so sagt es Wikipedia.

1980 … ja auch damals schon gab es marode Polizeigebäude bzw. auch schöne Neubauten, die nicht den üblichen Regeln nach erhalten wurden.

Das rächt sich natürlich und die Schäden potenzieren sich immer mehr. Man kann durchaus, um das Schlimmste zu verhindern, Löcher stopfen. Aber entstehen dadurch nicht direkt daneben neue Löcher? Potenziert sich der Schaden an unseren Dienstgebäuden nicht im Laufe der Jahre?

Lösungen und Geld werden versprochen, das erleben wir bereits seit Jahren. Da unterscheiden sich die Landesregierungen, die am Ruder waren und sind, nicht entscheidend voneinander.

Heute hat die Hannoversche Allgemeine Zeitung das Thema zum wiederholten Male aufgegriffen: ¹)
"Niedersachsens Polizeigebäude sind in einem schlimmen Zustand. Rund 353 Millionen Euro sind notwendig…"

Wegen des „Sommerloches“? Ich denke eher weniger, es ist wirklich Handeln angesagt.

Natürlich gibt es Pläne zur "Revitalisierung" (dieser Begriff musste einfach in den Artikel) der Zentralen Polizeidirektion. Die Zustände dort kennen alle und sie wurden wiederholt ausführlich beschrieben und diskutiert.

Haben wir nicht auch über Ratten- und Mäusebefall berichtet? Über eindringendes Wasser aufgrund des Klimawandels bei Starkregen? Hatten wir am vergangenen Wochenende nicht zum wiederholten Male einen „starken Sommerregen“ und könnte es nicht sein, dass bei einem älteren Dienstgebäude wieder Wasser eingesickert ist?

Wir fragen noch einmal:

Werden nach den versprochenen Verbesserungen und Zusagen von Haushaltsmitteln wirklich genügend Anstrengungen unternommen, um nicht nur einzelne Löcher zu stopfen?

Wurden beim Entwurf der letzten Haushaltsberatungen der Landesregierung wirklich genügend Mitteln auch für die Polizei eingeplant?

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter hat, wie die anderen Gewerkschaften auch, ständig und wiederholt auf diese Thematik aufmerksam gemacht, zuletzt Anfang dieses Jahres. ²)

Wir, die sicherlich hoch motivierten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten dieses Landes, kommen gern zum Dienst. Aber haben wir dafür nicht auch eine entsprechende Wertschätzung verdient? Nager füttern und Gummistiefel zur Uniform ist nicht das, was wir uns vorstellen.

Ebenso nicht wie lärm- und schmutzintensive Arbeiten in Dienstgebäuden, in denen der Dienstbetrieb uneingeschränkt weitergehen soll. Natürlich gewöhnt man sich an ein ständiges Vibrieren des Schreibtisches, oder man muss daran denken, die Ohrstöpsel vor dem Telefonieren aus dem Ohr zu nehmen.

Aber muss das sein? Hätte es neben dem Schiffgraben nicht auch noch andere leerstehende Büroeinheiten gegeben, in die andere Dienststellen hätten ausweichen können?

Wir wollen nicht Unmögliches, nur endlich Hilfe und Wertschätzung, nicht nur warme Worte.

 
Stefan Franz
Stellv. Landesvorsitzender

¹) https://www.haz.de/der-norden/niedersachsen-polizeigebaeude-in-schlimmem-zustand-7BCMWGVDBRFBJA3STFEJYGN3NY.html
²) https://www.bdk.de/der-bdk/was-wir-tun/aktuelles/denkmalschutz-fuer-liegenschaften

PDF