Dr. Ralf Nixdorf zu Gast beim 2. Dresdner Kripo-Frühstück
06.11.2023
Alles rund um die DNA-Analyse, das war das spannende Thema des zweiten Dresdner Kripo-Frühstücks am 28. Oktober 2023 im Hotel und Restaurant „Bergwirtschaft“ am Wilden Mann. Gast des BDK war diesmal Dr. Ralf Nixdorf, Leiter des Fachbereiches für forensische Genetik und Biologie des KTI im LKA Sachsen.
Zuerst wurde Ralf Nixdorf jedoch von Moderator Karsten Schlinzig den Teilnehmern vorgestellt. Er ist 54 Jahre alt und stammt aus einem kleinen Dorf nördlich von Rheinsberg, an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern gelegen. Das Abitur legte er an der Erweiterten Oberschule in Neuruppin ab. Nach dem Biologiestudium an der Uni Greifwald ging er an das Friedrich-Löffler-Institut auf der Insel Riems und wurde dort 2001 promoviert. Eigentlich sah er seine Zukunft als Wissenschaftler dort am Greifswalder Bodden, seine Partnerin stammt jedoch aus Pirna und wollte auch in Zukunft ihren Lebensmittelpunkt in Sachsen sehen. So bewarb sich Ralf Nixdorf auf eine vom LKA Sachsen ausgeschriebene Stelle als Biologe und wurde eingestellt. Seit 2006 ist er Leiter des Fachbereiches für forensische Genetik und Biologie mit der Amtsbezeichnung Biologiedirektor.
Nach diesem Ausflug in den Lebenslauf von Ralf Nixdorf ging es zu den fachlichen Themen, hauptsächlich zum Thema DNA. Nixdorf erläuterte, welche Informationen man aus einer DNA herausholen kann und was deutsche Strafverfolgungsbehörden laut Gesetz in diesem Prozess dürfen. Besonders interessant waren seine Ausführungen zur DNA-Phänotypisierung, deren Möglichkeiten er ausführlich erklärte. Aber auch hier sind den Behörden Grenzen gesetzt, denn man darf zwar äußere Merkmale des Individuums wie Farbe der Augen, der Haare und der Haut sowie das Alter mit einigen Toleranzen feststellen. Die regionale Herkunft, die auch ermittelt werden könnte, dürfen deutsche Behörden jedoch nicht feststellen. Hier würde er sich eine Neufassung des Gesetzes zugunsten der Ermittlungsbehörden wünschen.
Dr. Ralf Nixdorf hat dann anhand von sehr bedeutenden Kriminalfällen der jüngeren und älteren sächsischen Kriminalgeschichte die Möglichkeiten und Chancen aber auch Probleme der DNA-Analytik erläutert. Außerdem hat er sehr geduldig die unzähligen Fragen des angereisten Publikums sehr offen, nachvollziehbar und vor allem anschaulich beantwortet, was ihn zu einem sehr angenehmen Gast machte.
Abgerundet wurde die Veranstaltung von einem leckeren Frühstücks-/Mittagsbüffet. Der Saal war sehr gut gefüllt. Besonders haben wir uns gefreut, dass neben vielen aktiven Mitgliedern, auch bereits Pensionierte und auch Neumitglieder aus unterschiedlichen Landesteilen angereist waren.