Dienstzweigwechsel zu Kripo wird professioneller
17.01.2019
Eine Untersuchung der bisherigen dienstpostenbezogenen Weiterbildung für einen Wechsel aus dem Bereich der Schutzpolizei in die Kripo durch den Fachbereich Polizei der Fachhochschule in Güstrow deckte Probleme insbesondere mit den vorhandenen oder eben nicht vorhandenen kriminalistischen Vorkenntnissen auf. Die bisherige neunwöchige Umschulung erfolgte offenbar ohne spezielle Beachtung der eventuell Vorkenntnisse der Bewerberinnen und Bewerber in Bezug auf eine Tätigkeit in der Kriminalpolizei. Diesem Fakt wurde jetzt Rechnung getragen.
In Abstimmung mit dem Ministerium für Inneres und Europa und den Polizeibehörden unseres Landes wurde das jetzige Konzept der Fachhochschule angenommen. Die neue Konzeption sieht vor, den Dienstzweigwechsel durch eine nunmehrige modulare Fortbildung zu unterstützen, um die unterschiedlichen Voraussetzungen der Kripo-Anwärterinnen und -anwärter aus- oder anzugleichen. Darüber hinaus wurden die Lehrgangsinhalte aktualisiert und sollen weiterhin kriminalpolizeiliches Grundlagenwissen vermitteln sowie eine überwiegend eigenständige Fallbearbeitung ermöglichen. Wir loben ausdrücklich die gezeigte Fehler- bzw. Problemlösungskultur und sehen in der jetzigen Lehrgangskonzeption einen anerkennenswerten Qualitätssprung in der kriminalpolizeilichen Aus- und Fortbildung.
Während die Fachhochschule der Polizei in Brandenburg den Auftrag bekommen hat, einen Masterstudiengang Kriminalistik aufzulegen, dem wohl andere Länder in Bezug auf ein rein kriminalistisches Studium folgen werden, sind unsere damit verbundenen Forderungen nach einer durchgehend wissenschaftlich kriminalorientierten Ausbildung noch in weiter Ferne, aber steter Tropfen höhlt bekanntlich jeden Stein.
Ronald Buck