Die Feuerwehr der Kriminalpolizei – der Kriminaldauerdienst | Beitrag in der Hessenschau am 16.09.18 | Interview des BDK Landesvorsitzenden Dirk Peglow

17.09.2018

In der Sendung der Hessenschau am 16. September 2018 wurde in einem Beitrag das Thema Kriminaldauerdienst behandelt. Grund dafür ist ein anonymer Brief eines Beamten des Polizeipräsidiums Südhessen an die Redaktion der Hessenschau. Der Beamte beschwert sich darüber, dass es in Darmstadt seit vielen Jahren keinen Kriminaldauerdienst, kurz KDD, mehr gibt.
Die Feuerwehr der Kriminalpolizei – der Kriminaldauerdienst | Beitrag in der Hessenschau am 16.09.18 | Interview des BDK Landesvorsitzenden Dirk Peglow
Hessenschau KDD 16.09.18

Der "Hilferuf" des Beamten beklagt, dass das Sparprogramm zu Lasten der Ermittlungsarbeit gehen würde. Polizisten aus anderen Bereichen müssten einen Präsenzdienst versehen, ohne über eine grundlegende Ausbildung und Erfahrung in den sehr vielfältigen Zuständigkeitsbereichen des KDD zu verfügen. Diese Situation würde insbesondere bei der Bearbeitung von Todesermittlungsverfahren zu möglichen Fehlentscheidungen und einer möglichen Überforderung der Kolleginnen und Kollegen führen. 

 

Im Beitrag erfährt der Zuschauer, dass seit dem Wegfall des KDD in Darmstadt  bisher 2 erfahrene Polizistinnen oder Polizisten mit 2 Unerfahrenen gefahren sind. Alles Polizeibeamtinnen/Polizeibeamte, die eigentlich in anderen Bereichen arbeiten. 

 

Im anschließenden Interview nimmt der BDK Landesvorsitzende Hessen, Dirk Peglow, Stellung zum Thema Kriminaldauerdienst (KDD) in Hessen.

 

Er führt aus, dass der BDK Hessen schon lange eine flächendeckende Einrichtung von Kriminaldauerdiensten mit starken Kräften fordert. Die vorhandenen KDD’s müssen personell verstärkt werden, damit ein professionelles Arbeiten möglich ist. Nur so könne die für die Bearbeitung, besonders von Todesfällen und Sexualdelikten, notwendige Expertise sichergestellt werden.  

In den Polizeipräsidien, in denen es keinen Kriminaldauerdienst gibt, muss die Arbeit von Polizistinnen und Polizisten aus anderen Bereichen erledigt werden, oft ohne entsprechende Erfahrung und Ausbildung. Auch ist unklar, ob die für die zu leistenden Präsenzdienste abgeordneten Polizistinnen und Polizisten mit der Bearbeitung von Todesermittlungsverfahren und den damit verbundenen psychischen Belastungen umgehen können.  

Zudem erfolgen die in Hessen zu großen Teilen praktizierten Bereitschaftsdienste ohne zusätzliche Entlohnung und führen in der Folge dazu, dass es besonders in diesen Bereichen so gut wie keine Bewerberinnen und Bewerber für eine Verwendung bei der Kriminalpolizei gibt. Diese Situation ist unhaltbar und gehört hessenweit sofort abgeschafft!!  Hier wird an der falschen Stelle gespart!!!

 

In Fulda wurde zuletzt zum 01.08.18 ein KDD für den Bereich des Polizeipräsidiums Osthessen eingerichtet. Die Versorgung mit Kriminaldauerdiensten in weiteren Präsidien in Hessen ist zum Teil nur punktuell vorhanden und bedarf eines an den tatsächlichen Erfordernissen gemessenen Ausbaus. 

Hier ist die Politik gefragt, endlich die Voraussetzungen dafür zu schaffen und den Entscheidungsträgern in den betroffenen Polizeipräsidien den Auftrag zur Einrichtung zu erteilen! 

 

Hier der Link zur Sendung der Hessenschau vom 16.0.18, 19:30 Uhr. Der Beitrag beginnt bei 3:55 min und geht bis 10.00 min.

https://www.hessenschau.de/tv-sendung/hessenschau---ganze-sendung,video-72028.html

 
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