Die Bundespolizei hält an umstrittener Virtualisierungssoftware CITRIX fest

01.11.2009

Der BDK plädiert für Kommunikation. Am Montag, dem 21.09.09 kam es im BMI zu einem weiteren Gespräch über die Probleme mit der Virtualisierungssoftware CITRIX.

Gesprächsteilnehmer waren als Vertreter der Abteilung B, der ständige Vertreter des AL BPOL, Herr MinDir. Christensen und der Leiter des IT Referates, Herr MinR Dr. Mantz. Für den BDK nahmen der Verbandsvorsitzende VBund,Thomas Mischke und das Vorstandsmitglied Jürgen Lindemann teil. Wesentliche Gesprächspunkte waren:

 

  • Praktische Auswirkungen von CITRIX (lange Anmeldezeiten und Arbeitsausfall),
  • Unzureichendes Einführungsmanagement für CITRIX (aber auch andere IT-Anwendungen),
  • Wenig verständliche oder nicht spürbare Öffentlichkeitsarbeit nach innen,
  • ineffektive Aufbauorganisation in den Bundespolizeidirektionen,
  • kaum Umsetzung der strategischen Vorgaben des BMI in der Form von IT-Rahmenplänen

 

Das Bild einer CITRIX-signifikanten Verschlechterung der IT hat sich weiter verfestigt, auch wenn der BDK wegen fehlender valider Daten nicht in der Lage ist, ein exaktes bundesweites Bild zu zeichnen. Allerdings respektiert der BDK die leider nicht durchgängig erfolgreichen Anstrengungen der Fachabteilung zur Fehlerbehebung.

Seitens des BDK wurde verdeutlicht, dass alle Anstrengungen der Bundespolizei zur notwendigen Erneuerung und Entwicklung der IT an der operativen Polizeiarbeit ausgerichtet werden müssten. Die immer stärker werdende administrative Belastung (Meldeverpflichtungen, Mehrfacherfassung von Daten) muss rückläufig gestaltet werden.

Auch wenn die Palette der Kritikpunkte insgesamt größer war, konnten immerhin fünf gemeinsame Punkte herausgearbeitet werden, die vom BMI so umgesetzt werden:

 

  1. Die Abteilung 5 bemüht sich seit Monaten die Beeinträchtigung der IT-Anwendungen, die mit CITRIX in Verbindung gebracht werden, zu lösen. Nicht für jeden Aspekt wurde/ wird eine Lösung gefunden werden, bzw. der Lösungsprozess noch andauern.
  2. Unstrittig ist, dass eine gute Öffentlichkeitsarbeit nach Innen, die zudem adressatengerechter und verständlicher aufzubereiten ist, eingeführt werden muss.
  3. Der konzeptionelle Gedanke und die ursprüngliche Philosophie einer Einmal-Erfassung und Mehrfach-Nutzung in der IT-Arbeit wird durch das BMI erneut aufgegriffen und dem Bundespolizeipräsidium zur Prüfung umsetzbarerer Maßnahmen zugewiesen.
  4. Im IT-Service soll zunächst die Störungsintensität und deren Beseitigung messbar gestaltet werden.
  5. Eine mögliche Erhebung von Informationen zum Antwort-Zeit-Verhalten in ITAnwendungen sowie der Anmeldezeiten im System, die sich als unproduktive Ablaufprozesse zeigen, soll durch das BMI geprüft werden.

 

Alle Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass es keine Beeinträchtigung der operativen Polizeiarbeit geben darf. Man erhofft sich auch bei den Mitarbeitern, dass sie sich am Einführungsprozess kritisch beteiligen (bspw. Meldung von Störungen). Das harmonisch und offen geführte Gespräch ging nach 90 Minuten zu Ende. Nachfolgend kam es es zu weiteren Gesprächen zwischen BDK und hochrangigen Vertretern des Bundespolizeipräsidiums.

Eine Reintensivierung der Gespräche auch mit Vertretern der Fachabteilung wird seitens des BDK begrüßt. Nur im ständigen konstruktiven Dialog zwischen Basis und Stabsbereich lassen sich die vielfältigen IT-Probleme der Jetztzeit, aber sicher auch der nahen Zukunft zur Zufriedenheit aller lösen. Diesen Dialog gilt es zu gestalten. Der BDK steht dem offen.

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