Der Mordfall Lena in Emden –ein Fanal für unsere Gesellschaft - Die kritische Betrachtung geht weiter

21.08.2012

Zum Mordfall Lena - Nach Bekanntwerden von Vorwürfen gegen die Emder Polizei im Rahmen der Mordermittlungen im Fall „Lena“ war Innenminister Uwe Schünemann und die Leitung der Polizeidirektion Osnabrück sehr schnell dabei, die „Schuldigen“ an den „Ermittlungspannen“ auszumachen indem sie öffentlich feststellten, dass „individuelle Fehler“ Schuld gewesen seien, die zu einer verzögerten Festnahme des späteren Tatverdächtigen geführt hätten.
Der Mordfall Lena in Emden –ein Fanal für unsere Gesellschaft - Die kritische Betrachtung geht weiter
Foto: Karl-Heinz Laube / pixelio.de

Damit die ermittelnde Kriminalpolizei als Täter auszumachen war und ist grotesk.

Der BDK-Landesvorsitzende Ulf Küch machte hierzu bereits Ende März 2012 in der Tagesschau deutlich, dass es wenig Sinn macht, sich politisch zu distanzieren, ohne die Hintergründe tatsächlich zu kennen.

Der BDK forderte seinerzeit schon eine sehr differenzierte Betrachtungsweise ein und machte deutlich, dass auch die schon lange vom BDK kritisierten organisatorischen Abläufe innerhalb des polizeilichen Systems zu betrachten sind.

Erfreulicherweise hat dies nun auch die Gewerkschaft der Polizei erkannt und fordert:

Zitat des Landesvorsitzenden Dietmar Schilff am 20.8.2012 in Aurich:

„Hier müssen aber auch organisatorische Fragen gestellt werden. Es ist zu einfach, persönliche Verantwortlichkeiten von Polizeibeamten für diese Tragödie in den Raum zu stellen“. Und weiter: „Die Kolleginnen und Kollegen erwarten von einem Innenminister eigentlich, dass dieser sich bis zur internen Klärung des gesamten Vorgangs schützend vor sie stellt“.

Richtig: Eine offene und ehrliche Aufarbeitung der Vorfälle und der allgemeinen organisatorischen Abläufe in dieser Tragödie ist gefordert und nicht eine pauschale Verdammung!

Der geschäftsführende Landesvorstand

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter in Niedersachsen (BDK) ist die größte Interessen- und Fachvereinigung von Kriminalistinnen und Kriminalisten der niedersächsischen Polizei. Er engagiert sich landesweit für seine Mitglieder und die niedersächsischen Bürgerinnen und Bürger, um seinen Beitrag zur Zukunfts- und Leistungsfähigkeit der inneren Sicherheit durch die ermittelnden Bereiche aufrecht zu erhalten.

BDK - Gut, dass es ihn gibt


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