Der BDK Bayern zum Info-Gespräch i.S. Sachstand IGVP-FE zu Gast im Bayerischen Staatsministerium des Inneren

20.11.2024

Auf kurzfristige Einladung des Leiters der Abteilung C6 des bayerischen StMI, LRD Georg Ringmayr, fanden sich am 11.11.2024 Delegationen aller drei Polizeigewerkschaften zu einem Informationsgespräch im Hinblick auf den Sach- und Projektstand des technisch fortentwickelten Verfahrens IGVP (IGVP-FE) ein.
Der BDK Bayern zum Info-Gespräch i.S. Sachstand IGVP-FE zu Gast im Bayerischen Staatsministerium des Inneren

Für den BDK nahmen der BDK-Landesvorsitzende Jürgen Schneider  und BDK-Landes-vorstandsmitglied Stefan Breiner (BDK München) teil.

In der durchaus hochkarätigen Runde fanden sich die Vertreter des BDK u.a. mit Herrn LRD Georg Ringmayr als Leiter des für die Informations- und Kommunikationstechnik der Polizei   und grundsätzlicher Angelegenheiten aller BOS zuständigen Sachgebiets C 6 des StMI sowie Herrn KOR Gabriel Seniuk als Leiter des für die Einführung von IGVP-FE zuständigen Projekts im BLKA zusammen.

Durch Herrn Ringmayr wurde zunächst der erfolgreich abgeschlossene Rollout des letzten Verfahrensbestandteils von IGVP-FE am Vormittag des 11.11.2024 mitgeteilt. Im Zusammenhang mit IGVP-FE wurden die anwesenden Gewerkschaftsvertreter dann von Herrn Ringmayr zu den momentan noch vorhandenen Problemen mit dem inzwischen auf über 1,5 Millionen Zeilen Code angewachsenen Programm angesprochen. Hierbei deckten sich die vom BDK festgestellten Fehlerbilder natürlich teilweise mit den von den anderen Gewerkschaften festgestellten Problemen. Berichtet wurde hier zum Beispiel über häufige Fehlerbilder bei der Erfassung von Verkehrsunfällen, Recherche-Probleme der kriminalpolizeilichen Sachbearbeiter oder ‚eigenwillige ‘ Plausibilitätsprüfungen des Systems bei Sachbearbeiter-Abschlüssen. - Das Hauptproblem jedoch, so war man sich einig, sei das immense Ladezeiten-Problem. 

Hierzu konnte Herr Ringmayr aber bereits versichern, dass das System mit dem bevorstehenden Update erneut etwas schneller werden würde. Natürlich sei dies aber auch noch nicht das Ende der Verbesserungen; Tests einer erneuten Versionshebung seien bereits ab Januar 2025 geplant. Den Wunsch nach einer phänomenbasierten Auswahl der zu befüllenden Datenfelder wie im IGPV-alt, wodurch der erfassende Beamte nicht mehr eine Vielzahl von eigentlich nicht benötigten Feldern befüllen müsste, nahm Hr. Ringmayr gerne an. Er räumte aber ein, dass die Umstellung der SAP-Grundstruktur auf eine neue Version und gegebenenfalls eine Anpassung der polizeispezifischen „Anbauten“ zunächst Priorität haben müsse.

Dass das System jetzt nach der endgültigen Ablösung des Vorgängerprogramms aber „schnell schneller werden muss“, sei allen Beteiligten bewusst. Er betonte, dass aus Sicht des Innenministeriums Geld keine Rolle spielen dürfe, um IGVP-FE hier weiter zu ertüchtigen.

Situation im BLKA

Auf die Situation des im BLKA eingerichteten Ticketsystems hin angesprochen konnte Herr KOR Seniuk dann berichten, dass im Moment noch ca. 840 offene Tickets im BLKA vorlägen, diese aber nicht nur Fehler, sondern z.B. auch Löschanträge und Mehrfachmeldungen beinhalten würde. Der Eingang an neuen Tickets sei auf ca. 50 pro Woche zurückgegangen, die dann von fünf Mitarbeitern bewertet und letztlich dann nach Priorität an die Entwicklergruppe von ca. 30 Mitarbeitern weitergeleitet würden. Die bevorstehende technische Ablösung des „alten“ IGVP durch das neue IGVP-FE würde sich auf die Personalsituation voraussichtlich positiv auswirken. Nachdem dann keine zwei parallelen Verfahren mehr betrieben werden müssen, könne dementsprechend die Entwicklergruppe nochmals aufgestockt werden. 

Insgesamt steht die Bayrische Polizei bei über 300 geplanten Verfahrensänderungen im kommenden Jahr 2025 aber auch weiterhin vor einer Vielzahl von Herausforderungen im Bereich der eigenen Informationstechnik. Die kurz vorgestellte Mobil-Version von IGVP-FE zur Soforterfassung noch am Tatort (inkl. Diktatfunktion oder die Möglichkeit eines digitalen Notizbuchs) könnten den bayerischen Beamten die Arbeit tatsächlich erheblich erleichtern, wenn sie denn in dieser gezeigten (und durchaus vielversprechenden) Form eingeführt werden.

Ausblick

Gerade im Hinblick darauf, dass in den kommenden Jahren noch weitere Bundesländer (Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Sachsen) auf IGVP-FE umstellen wollen, wünschen wir als BDK Herrn Ringmayr und Herrn Seniuk viel Erfolg bei der noch vor ihnen liegenden Aufgabe, den, in den Worten von Herrn Ringmayr gesprochen, „Käfer [IGVP-FE] zum Porsche zu machen“ und bedanken uns für die angenehme Gesprächsrunde.

 

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