Denkmal "von Polizisten für Polizisten" - "Wächter" von Anatol soll in Selm-Bork an Todesfälle im Dienst erinnern

14.06.2010

Eine Gedenkstätte für im Dienst ums Leben gekommene Bedienstete der Polizei wird an der Landespolizeischule Nordrhein-Westfalens in Selm-Bork entstehen. Den Grundstein dafür legte Nordrhein-Westfalens Innenminister Dr. Ingo Wolf am 14.Juni 2010 direkt im Anschluss an eine Gedenkfeier für die vor zehn Jahren in Dortmund und Waltrop brutal ermordeten Ivonne Hachtkemper, Thomas Goretzky, und Matthias Larisch von Woitowitz.
Denkmal "von Polizisten für Polizisten" - "Wächter" von Anatol soll in Selm-Bork an Todesfälle im Dienst erinnern

"Polizeibeschäftigte setzen ihre Gesundheit und ihr Leben ein - zur Wahrung der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger und zum Schutz der Demokratie", sagte Wolf. Daran soll das Denkmal demnächst dauerhaft erinnern.

Im Herbst soll der überlebensgroße "Wächter" aus Stahl des Düsseldorfer Künstlers Anatol inmitten von fünf mit symbolischen Figuren gravierten Findlingen im Eingangsbereich der Landespolizeischule in Selm/Bork stehen - vor einem dann neu eingerichteten "berufsethischen Raum", einer Kombination von Museum und Unterrichtsstätte. 

Anatols "Wächter" soll in doppelter Hinsicht ein Denkmal "von Polizisten für Polizisten" sein. Der Künstler und Beuys-Schüler war bis zu seiner Pensionierung vor 20 Jahren Polizeibeamter in Düsseldorf. Und die restlichen fehlenden Gelder für das Denkmal sammelt nun die Polizeistiftung NRW. Weitere Informationen dazu im Internet unter www.polizeistiftung.nrw.de.

Zu den ersten Spendern gehören neben Innenminister Wolf auch Dieter Wehe, Inspekteur der Polizei des Landes Nordrhein-Westfalen und Dieter Schmidt, Direktor des Landesamtes für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (LAFP) der Polizei Nordrhein-Westfalen, zu dem die Landespolizeischule gehört. Inspekteur Wehe wies bei der Grundsteinlegung auch auf aktuelle Gewaltübergriffe gegen Polizisten im Dienst hin: "Das Denkmal wird auch daran mahnend erinnern." LAFP-Direktor Schmidt verspricht sich von dem "Wächter"-Denkmal auch eine positive Wirkung auf die berufsethische Ausbildung der zukünftigen Polizeibeamten und -beamtinnen: "Als Bildungsträger der Polizei gehört es zu unseren Aufgaben, dass wir uns auch um Werteorientierung kümmern. Anatols "Wächter" steht für den bleibenden Wert unseres Berufs. Wir beschützen unter Einsatz unseres Lebens die Menschen in unserem Land." Für Diethelm Salomon, Vorsitzender der Polizeistiftung NRW, ist die Nähe zum neuen, erklärenden berufsethischen Raum der Landespolizeischule für das zukünftige Denkmal ein Glücksfall: "So kann es als reines Kunstwerk ohne große Erklärung stehen und bei jedem Besucher zunächst ganz individuelle Assoziationen freisetzen."