Einigung in der Tarifrunde für Bund und Kommunen: insgesamt +7,34%
28.04.2018
Drei Verhandlungsrunden, viele Gespräche und zahlreiche Arbeitskampfmaßnahmen, u.a. Warnstreiks, waren notwendig, um eine Einigung erreichen zu können.
Auch wenn das Ergebnis besser, als in den letzten Jahren ist, konnten die Verhandlungsführer auf der Arbeitnehmerseite wieder mal nicht die Forderungen annähernd erreichen.
Das Einkommen wird zwar insgesamt um 7,34 Prozent erhöht, allerdings bei einer Laufzeit von 30 Monaten (!). Die Erhöhung wird in drei Schritten erfolgen:
- ab 01. März 2018 3,19%
- ab 01. April 2019 3,09% und
- ab 01. März 2020 1,06%
Des Weiteren wird es für die Entgeltgruppen 1 bis 6 eine Einmalzahlung mit Wirkung vom 01. März 2018 in Höhe von 250,- Euro geben.
Die Entgelte für Auszubildenden werden zum 01. März 2018 um 50,- Euro und zum 01. März 2019 um weitere 50,- Euro erhöht. Zudem erhöht sich der Urlaubsanspruch für Auszubildende um 1 Tag auf 30 Tage.
Für die Bundesbeamtinnen und Bundesbeamten hat dieses Ergebnis ebenfalls eine große Bedeutung, denn in den letzten Jahren wurde regelmäßig der lineare Teil des Tarifergebnisses auf diese übertragen.
Das Ergebnis der Tarifverhandlungen für Bund und Kommunen ist aber auch richtungsweisend für die Tarifverhandlungen in den Ländern, die 2019 stattfinden, und hat hier ebenfalls große Bedeutung.
Alexandra Blochum
stellv. Bundesvorsitzende Tarif
Kommentar aus Baden-Württemberg
Rechnet man den Abschluss (30 Monate) auf jeweils ein Jahr hoch, kommt man dabei auf fast 3 %, in der Tat ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann. Mit Blick auf 2019 und die dann anstehenden Verhandlungen im TV-L eine klare Ansage an die Arbeitgeber.
Eine klare Botschaft wünschen wir uns dann auch aus den Ministerien des Landes - denn Bundesinnenminister Seehofer hat bereits erklärt, die Ergebnisse auf die Beamtenschaft zu übertragen - zeit- und wirkungsgleich!
Davon sind wir trotz hervorragender Haushaltslage auch 2018 weit entfernt.