Cold Case: Bisheriges Ergebnis passt
06.05.2019
Ausgelöst wurden diese Überlegungen vom Direktionsverband Lüneburg durch die wiederaufgenommenen Ermittlungen im Zusammenhang mit den „Göhrde-Morden“. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass die Gespräche zu dieser Thematik niedersachsenweit geführt werden müssen. Ziel der Gespräche sollten gemeinsame Überlegungen aller Beteiligten sein, ob es sinnvoll sein könnte sogenannte Cold Case Ermittlungsgruppen einzurichten, die zielgerichtet neue Ermittlungen bei ungeklärten älteren Tötungsdelikten aufnehmen. Schon nach ersten Gesprächen mit Verantwortlichen im LKA Niedersachsen war klar, dass eine zentrale Sachbearbeitung dort nicht zielführend sein konnte.
Nach einer Vielzahl von weiteren Gesprächen und Zusammenkünften zwischen Verantwortlichen aus dem LPP, den Behördenleitern und Vertretern des BDK Landesverband Niedersachsen konnte dann ein Ergebnis erzielt werden, das den Erfordernissen mehr als gerecht wird. In fast allen Polizeidirektionen wurden Cold Case Ermittlungsgruppen eingerichtet, die sich ausnahmslos mit der Aufarbeitung älterer, noch nicht aufgeklärter Tötungsdelikte und älteren unerledigten Vermisstenfällen befassen.
Das LKA Niedersachsen unterstützt die Behörden bei der Bearbeitung auf verschiedenen Sachebenen. Ob und wie viele ungeklärte Tötungsdelikte durch die Einrichtung der Cold Case Ermittlungsgruppen aufgeklärt werden können, ist zum derzeitigen Zeitpunkt spekulativ.
Die Angehörigen der Getöteten können von Polizei und Justiz erwarten, dass alles getan wird, insbesondere unter Verwendung neuer Ermittlungs-methoden und Möglichkeiten, um den oder die Täter ihrer gerechten Strafe zuzuführen und somit vielleicht auch einen psychischen Abschluss zu finden. Eben dieser Umstand war auch in den geführten Gesprächen mit den Verantwortlichen im MI und in den Behörden ein zentraler Punkt.
Das Erreichen des guten, sachorientierten Ergebnisses ist zum einen der Einrichtung der Cold Case Ermittlungsgruppen durch die jeweiligen Behörden-leiter und zum anderen der zielorientierten Sacharbeit des Leiters Ref. 23 im MI, Herrn Dirk Pejril, sowie dem Präsidenten des LKA Niedersachsen, Herrn Friedo de Vries, im Vorfeld der Entscheidung zu verdanken.
Nun ist es daran, bei den Behörden, die bisher kein zusätzliches Personal z. B. durch "Sockelung" zur Verfügung gestellt haben, zeitnah zu prüfen, inwieweit durch den personellen Abfluss an die Cold Case Ermittlungsgruppen Personal in den abgebenden Organisationen nachzuersetzen ist. Das ist der nächste Schritt in einer Kette von erfolgreichen Empfehlungen des BDK Landesverband Niedersachsen in Sachen Cold Case.
Der Geschäftsführende Landesvorstand