Bund Deutscher Kriminalbeamter Sachsen lehnt das durch den Innenminister Ulbig beabsichtigte Sonderprogramm zu Einstellung von Feldjägern in den Polizeidienst ab
19.08.2016
Dieses Vorhaben stellt eine weitere Absenkung des qualitativen Anspruches an die Tätigkeit der Polizei dar. Die Ausbildung zum Feldjäger ist eben nicht mit der Ausbildung eines Polizeibeamten gleichzusetzen. Auch wenn der Erfolg ohnehin gering sein dürfte, mit dieser Aktion setzt der Freistaat wieder einmal nur auf Quantität, statt auf Qualität.
Akzeptabel wäre lediglich eine Einstellung mit nachfolgendem Ausbildungsprogramm, das sich deutlich an der regulären Ausbildung zum Polizeibeamten anlehnt. Dies dürfte sich aber mit Blick auf die ohnehin bereits nur beschränkt zur Verfügung stehenden Ausbildungsressourcen kompliziert gestalten.
Eine Gleichlagerung mit den Ausbildungsinhalten und -zeiten der Wachpolizei verbietet sich unter Verweis auf die beabsichtigten Einsatzrichtungen der ehemaligen Feldjäger als volleinsetzbare Polizeibeamte.
Die nunmehr verkündete Maßnahme bindet sich ein in eine Abfolge unstrukturierter Einzelmaßnahmen und grenzt an Aktionismus.
„Wir erwarten ein Gesamtkonzept des Freistaates zur Lösung der personellen Probleme in der Polizei. Neben einer hinreichenden finanziellen Sicherstellung des Personalbedarfs und Steigerung der Attraktivität des Polizeiberufes sind Maßnahmen der Sicherstellung und Straffung der Aus- und Fortbildung, der Erhaltung von polizeilichen Erfahrungswissen durch geeignete personalbewirtschaftende Maßnahmen, der Neuorientierung in der Nutzung der bereits vorhandenen personellen Ressourcen und einer Gewichtung zur Verteilung der avisierten Personalzuwächse erforderlich. Bitte kein solches Stückwerk mehr.“
Peter Guld
Bund Deutscher Kriminalbeamter
Landesvorsitzender