Brandenburg - Ein weißer Fleck auf der Landkarte

27.05.2019

Nach Sachsen-Anhalt im letzten Jahr, startet nun auch in Niedersachsen eine Spezialisierung im Bachelorstudiengang.
Brandenburg - Ein weißer Fleck auf der Landkarte

Man hat erkannt, dass man die große Pensionierungswelle, die in den nächsten Jahren auf die Kriminalpolizei zukommt, nicht auffangen kann und dass die Kriminalpolizei dann ohne ausreichendes Fachwissen dastehen wird. Um dem entgegenzusteuern, werden am 01.10.2019 zunächst 25 Studierende zielgerichtet für ihre neuen Aufgaben direkt in den kriminalpolizeilichen Ermittlungsbereichen vorbereitet. In den folgenden Jahren soll sich die Zahl noch bedeutend erhöhen.  

Um den neuen Kollegen alle erforderlichen tiefergehenden Kompetenzen vermitteln zu können, werden Studieninhalte wie: Sachbearbeitung auch in besonderen Aufbauorganisationen, Vermögensabschöpfung, Finanzermittlungen, digitale Ermittlungen, Cybercrime, vertiefende Vernehmungskompetenzen, spezielle Ermittlungstechniken (Funkzellenauswertung, TKÜ, Operativtechnik), Standardmaßnahmen im Ermittlungsbereich (Aktenführung, Zusammenarbeit Polizei und Justiz, Haftsachenbearbeitung, internationale Zusammenarbeit) und weitere kriminalpolizeiliche Themenfelder in ein modifiziertes Curriculum aufgenommen. 

Niedersachsen beschreitet damit als letztes unserer Nachbarländer den Weg der spezialisierten Ausbildung für die Kriminalpolizei und macht Brandenburg zeitgleich zum weißen Fleck auf der Landkarte. Alle unsere benachbarten Bundesländer bilden bereits entweder seit vielen Jahren gezielt für die Kriminalpolizei aus (Berlin), bieten spezielle kriminalpolizeiliche Module während des Studiums an (Sachsen und Sachsen-Anhalt), oder planen die Einführung einer spezialisierten Bachelorausbildung (Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen).

Einmal mehr ist die märkische Kripo damit Schlusslicht.

Mit der Einführung des Masterstudiengangs Kriminalistik geht das Land Brandenburg einen einmaligen und richtigen Schritt, den wir seit mehreren Jahrzehnten gefordert haben. Jedoch muss sich endlich auch bei uns etwas in der Bachelorausbildung ändern.

Auch bei uns in Brandenburg wird es in den kommenden Jahren eine riesige Pensionierungswelle, insbesondere bei der Kriminalpolizei geben.

Mit 15 einheitlich ausgebildeten Bachelor-Absolventen, denen bei 400 Einstellungen pro Jahr der Direkteinstieg zur Kriminalpolizei ermöglicht wird, werden wir auf Dauer keinen Blumentopf bei der Kriminalitätsbekämpfung gewinnen können.