Berlin, 18. Dezember 2017
18.12.2017
Es ist der 18. Dezember 2017. Fast genau vor einem Jahr hat Anis Amri genau an dieser Stelle zwölf Menschen grausam ermordert. Ich stehe an der Stelle, an der Blumen und Lichter den Opfern gedenken und ich bin tief bewegt. Viele Besucherinnen und Besucher machen Bilder, sie halten in der hektischen Vorweihnachtszeit genau hier inne. Ich habe mir auch erlaubt, ein Bild von dieser Gedenkstelle zu fertigen.
In Polizeikreisen haben wir seit Jahren darüber gesprochen, dass es einen solchen 19. Dezember 2016 geben wird. Irgendwo in der Republik. Wirklich keiner hat sich diesen Tag gewünscht, aber leider war es nur eine Frage der Zeit. Weihnachtsmärkte waren seit einiger Zeit ein ausgemachtes Ziel für Terroristen.
Vor einem Jahr hat es dann Berlin getroffen. Weltoffen, interkulturell und stets gelassen - eine wahre Hauptstadt. Aber nicht gefeit vor einem solchen feigen Anschlag.
Die Gedenkfeier für den 19. Dezember 2017 ist vorbereitet. Der Weihnachtsmarkt wird seinen Betrieb an diesem Tag einstellen. Das Mahnmal "Goldener Riß" wird veröffentlicht werden. Am Vortag ist hingegen "normaler" Betrieb, die Menschen treffen sich, trinken einen Glühwein, plaudern und kaufen Weihnachtsgeschenke - es ist dennoch keine normale Stimmung, wie auf den anderen Weihnachtsmärkten in Berlin. Die Bedrückung schwingt mit jedem Schritt mit.
In Gedenken an die Opfer und in Gedanken bei den Angehörigen.
Steffen Mayer, Landesvorsitzender BW