Bericht zur 90. AG Kriminalistik
08.02.2023
Am 30.12.2023 hatten wir, zur mittlerweile 90. AG Kriminalistik, in den großen Schulungs-raum im Trainingszentrum der PD Chemnitz auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei Chemnitz eingeladen.
Der Einladung waren 44 Kolleginnen und Kollegen aus den umliegenden Dienststellen und den beiden Polizei-fachschulen im Bereich Chemnitz, sowie 4 Kolleg*innen der STA gefolgt. Die Idee zu dieser Veranstaltung stammt von StA Zehrfeld der Staatsanwaltschaft Chemnitz. Er fragte sich schon öfter, was denn nun besser sei, DNA-Spuren oder daktyloskopische Spuren.
Um diese Frage und die Möglichkeiten beider Spurenarten zu klären, baten wir die beiden Experten für diesen Vortrag nach Chemnitz zu kommen.
Dr. Ralf Nixdorf, Fachbereichsleiter Biologie/ DNA-Analytik im KTI des LKA Sachsen und EKHK Pfeifer, Fachlehrer für Kriminaltechnik an der Hochschule für Polizei Sachsen folgten unserem Wunsch.
StA Zehrfeld stellte einen seiner Fälle kurz vor. Er ging in seiner Darstellung auf eine am TO aufgefundene Zigarettenkippe ein, die über einen DNA-Abgleich eindeutig vom Angeklagten stammte, der die Täterschaft jedoch bestritt.
Der Anwalt gab an, dass diese Kippe auch von anderen Personen dort abgelegt oder auf andere Weise dorthin gelangt sein könnte.
EKHK Pfeifer ging in seinem Vortrag kurz auf die Grundlagen der Daktyloskopie und die DNA-Spuren, aber auch auf die jeweiligen Nachweismöglichkeiten dieser Spurenarten im Strafverfahren, ein.
Dr. Nixdorf verdeutlichte insbesondere die Möglichkeiten und Grenzen der DNA-Spuren. Dabei stellte er auch die Wichtigkeit der umfassenden Dokumentation und Beschreibung des Tatortes dar.
Zusammen mit EKHK Pfeifer beantwortete er umfassend Fragen zu Nachweismöglichkeiten von DNA-Spuren und deren Übertragbarkeit. Er betonte jedoch, dass die Arbeit der Sachverständigen nur ein Teil der Beweisführung ist. Wesentlich sind die gedankliche Tatrekonstruktion und die beweissichere Dokumentation der Auffindesituation. In diesem Zusammenhang würdigte er es, wenn eine gute Arbeit am Tatort durch die Kollegen der Schutzpolizei gemacht worden ist. Wichtig ist das ganz besonders bei mobilen Spurenträgern.
Wir bedanken uns im Namen aller Teilnehmer bei den Referenten für die interessanten Vorträge zu diesem wichtigen Thema.
KHK a.D. Köchling, KHKin Georgi