Bekämpfung der Kinderpornografie sowie des Sexuellen Missbrauchs Minderjähriger
30.06.2020
Sehr geehrte Damen und Herren,
aufgrund der stetig ansteigenden Fallzahlen von Kinderpornografie (alleine in Bayern eine Steigerung von 63 % im Vergleich zum Vorjahr) und dem damit verbundenen massenhaften Sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen sehen sich die beiden polizeilichen Berufsvertretungen zu folgenden Forderungen veranlasst:
- Umgehende personelle Verstärkung der damit betrauten Ermittlungsstellen
- Bestmögliche technische Ausstattung zur Auswertung sichergesteliten Da-
tenmaterials sowie Datenträger - Einführung einer Erschwerniszuiage für diese psychisch extrem belastende
Tätigkeit - Besondere psychosoziale Betreuung der Ermittler bei Bedarf
in den letzten großen Ermittlungsverfahren wurden Unmengen an Daten im Bereich von mehreren Terabyte sichergestellt, deren Auswertung durch die vorhandenen polizeiinternen Kapazitäten bei weitem nicht ausreicht. Eine Auswertung dieses schrecklichen Materials durch Externe sehen wir kritisch, hier ist grundsätzlich hoheitliches Handeln gefragt. Infolge der per Internet verzweigten Netzwerke nimmt die Zahl der Beschuldigten sehr schnell zu, sobald hier die Ermittlungen beginnen. Die Täter sind national und international verzweigt und müssen infolge fehlender Vorratsdatenspeicherung aufwändig ermittelt werden. Die Ermittlung von Missbrauchsopfern für eine ordentliche Beweisführung und zur Vermeidung weiteren Missbrauchs ist extrem aufwändig.
Die tägliche Arbeit in diesem ekelhaften Tätigkeitsfeld hinterlässt ihre Spuren und ist extrem belastend. Dies sollte finanziell honoriert werden. Zur Vorbeugung von seelischen Dauerschäden ist eine ausreichende psychosoziale Betreuung vorzusehen, auf die betroffene Beamte schnell zugreifen können.
München, 30.06.2020
Peter Schall (GdP) Robert Krieger (BDK)