Bekämpfung der Kinderpornografie im Internet

20.04.2020

Entscheidung zur Anschaffung einer ergänzenden Auswertesoftware ist gefallen. Die Fallzahlenentwicklung im Bereich der Verbreitung von kinder- und jugend-pornografischen Schriften im Internet steigt seit Jahren dramatisch an und stellt die Fachkommissariate bei der Auswertung der sichergestellten Datenmengen vor immer größere Probleme.
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Schon seit Jahren drängen die Ermittler auf eine bessere technische Unterstützung durch eine ergänzende Auswertesoftware, was vom BDK initiativ unterstützt wurde.[1]

Wie das Ministerium nach einer Expertentagung im März dem BDK mitteilte, sollen verschiedene Maßnahmenpakete umgesetzt werden.

Der BDK begrüßt ausdrücklich die Entscheidung zur landesweiten Anschaffung der Auswertesoftware VizX2 zur Steigerung der Qualität und der Effizienz polizeilicher Ermittlungen. Allerdings weist der BDK in diesem Zusammenhang nochmals darauf hin, dass der Einsatz der Auswertesoftware VizX2 nur an einem sehr leistungsfähigen Rechner erfolgen kann. Ob die Kombination Auswertesoftware und sehr leistungsfähiger Auswerterechner künftig die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter vor Ort bei den K2 der PP auch erreichen, wird der BDK aufmerksam verfolgen. 

Ungeachtet dessen erfordert die Flut von neuen Ermittlungsverfahren und deren auszuwertende Datenmengen - größtenteils hervorgerufen durch eine internationale Vernetzung von Ermittlungsbehörden - im nächsten Schritt eine deutliche personelle Stärkung und neue Schwerpunktsetzungen. Dabei begrüßt der BDK die Überlegungen des MDI, aus der Analyse der jetzigen Lage auch die bisherigen Arbeitsabläufe zu hinterfragen und diese gegebenenfalls anzupassen. 

Parallel dazu soll das Spezialdatennetz ausgebaut werden, um auch eine Servervariante von VizX2 prüfen zu können. 

Jeder Missbrauchsfall der durch eine schnellere und verbesserte Auswertung verhindert werden kann, rechtfertigt den Einsatz der personellen und finanziellen Mittel.

 

[1] https://www.bdk.de/der-bdk/was-wir-tun/aktuelles/bdk-im-gespraech-mit-staatssekretaerin-steingas