Beitrag: Kriminalbeamter greift Innenbehörde scharf an

17.10.2017

Der Hamburger Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Jan Reinecke, hat einen massiven Personalnotstand bei der Kriminalpolizei bemängelt. Reinecke kritisierte, dass sogenannte Sonderermittlungsgruppen wichtige Mitarbeiter aus anderen Bereichen abziehen würden. Vor allem Betrugsfälle würden so zunächst nicht mehr bearbeitet, kritisierte Reinecke (von Helene Buchholz)
Beitrag: Kriminalbeamter greift Innenbehörde scharf an

Reinecke: Populäre Schwerpunkte zulasten anderer Fälle

Für Einbrüche solle es keine Sonderermittlungsgruppen geben, da so etwas zum Alltagsgeschäft eines Kriminalbeamten gehöre, sagte Reinecke. Da die Kripo aber chronisch unterbesetzt sei, setze die Polizei mit solchen Maßnahmen einzelne populäre Schwerpunkte - allerdings zulasten anderer Kriminalfälle.

Neueinstellungen reichen laut BDK nicht aus

Den Verweis der Innenbehörde auf 50 zusätzliche Stellen bis Mitte kommenden Jahres sowie Neueinstellungen beim LKA ließ Reinecke nicht gelten. Diese seien alleine schon nötig, um die Pensionierungswelle der kommenden Monate und Jahre auszugleichen. Eine Aufstockung sei das nicht.

"Vorzeitige Kriminalstatistik ist Augenwischerei"

Die in der vergangenen Woche veröffentlichte Kriminalstatistik der Polizei bezeichnete Reinecke als "Augenwischerei". Normalerweise würden während des laufenden Jahres keine solchen Zahlen veröffentlicht. Polizei und Innenbehörde wollten mutmaßlich ihre guten Ergebnisse - vor allem bei Einbruchsdelikten - präsentieren, bevor die dunkle Jahreszeit beginne, schloss der BDK-Landesvorsitzende.

Weblink:

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Kriminalbeamter-greift-Innenbehoerde-scharf-an,kripopersonal100.html

Weblink zum Kommentar Anette van Koeverden:

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Kommentar-zur-neuen-Kriminalstatistik,hamburgkommentar174.html

 


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