Bedingt fahndungsbereit

30.10.2013

So betitelte die Welt am Sonntag vom 27.10.2013 im NRW-Teil einen fast ganzseitigen Artikel über die Kriminalitätslage und die Situation der Kriminalpolizei in Nordrhein-Westfalen. Ein lesenswerter Beitrag des Journalisten Till R. Stoldt mit Tiefgang.
Bedingt fahndungsbereit
Welt am Sonntag - NRW vom 27.10.2013

Die jüngsten Erlasse zum Nachersatz (Verjüngung der Kripo), der Funktionsprofile A12 und A13, der jetzt zu erwartende Erlass über die Einführungsfortbildung für Wechsler anderer Direktionen in die Direktionen K der Kreispolizeibehörden und nicht zuletzt die gerade veröffentlichte Antwort der Landesregierung auf die Große Anfrage der CDU zeigen deutlich, dass die personellen Probleme der Kriminalpolizei unseres Landes im Innenministerium angekommen sind und gelöst werden sollen.

Der BDK hat in den letzten Monaten in zahlreichen Gesprächen mit den Repräsentanten des Ministeriums für Inneres und Kommunales immer wieder betont, dass die neueren Erlasslagen wichtige Schritte in die richtige Richtung bedeuten. Allein über die "Schrittlänge" lässt sich trefflich streiten.

Der BDK drängt deshalb auch weiterhin auf eine Reform des Bachelor-Studienganges in Richtung einer an den Kernaufgaben orientierten modularen Ausbildung (KOMA), wobei er sich dabei in bester Gesellschaft mit Fachleuten aus der Aus- und Fortbildung befindet.

Dass letztlich auch die technische Ausstattung der Kripo in NRW einer dringenden Überprüfung und Verbesserung bedarf, steht dabei ebenfalls außer Frage.

Auszug aus dem WamS-Artikel (Autor Till R. Stoldt):

"Da sage einer, dicke Bretter zu bohren sei nutzlos. In dieser Disziplin übten sich Kriminalitätsexperten, Opferverbände und Polizeivertreter über Jahre. Unermüdlich forderten sie vom Innenministerium vor allem folgendes: Es müsse die zunehmende Ohnmacht der Polizei gegenüber organisierten Kriminellen thematisieren. Umgekehrt dürfe es die Zahl der Kriminalitätsopfer nicht länger kleinreden. Und: Die Kripo brauche nicht nur mehr Personal, sondern auch eine bessere Ausbildung. Andernfalls werde die Verbrechensentwicklung der Polizei weiter über den Kopf wachsen.

Aber stets wurden diese mahnenden Worte in den Wind gesprochen. So schien es. Diese Woche jedoch könnte sich als Wendepunkt nordrhein-westfälischer Kriminalitätspolitik erweisen. Schonungslos wie nie nannte das Haus von Innenminister Ralf Jäger (SPD) genau die angemahnten Probleme beim Namen und revidierte sowohl öffentlich als auch intern alte Positionen."

Zur Online-Ausgabe Die Welt unter dem Titel: "Kampfansage an die Kriminalität"

Download "Antwort auf die Große Anfrage der CDU"