BDK zu Gast beim Landesbetrieb Daten und Information in Mainz

13.09.2016

Zu einem informatorischen Besuch trafen sich die Vorstandsmitglieder Hermann Stockschläder (LKA), Lothar Butzen (Leiter ZKI Trier) und Engelbert Werner (ZPT / AS) zusammen mit dem BDK-Landesvorsitzenden Christian Soulier am 23. August 2016 mit der Leitung des Landesbetriebs Daten und Information (LDI) in Mainz.
BDK zu Gast beim Landesbetrieb Daten und Information in Mainz
LDI 2016

 

Geschäftsführer Matthias Bongarth und seine Stellvertreterin Barbara Süper nahmen sich gut viereinhalb Stunden Zeit, um die Fragen des BDK-Landesvorstands ausführlich und kompetent zu beantworten.

 

Der Landesbetrieb Daten und Information Rheinland-Pfalz

 

Zunächst stellte Matthias Bongarth dem Landesbetrieb mit seinen Aufgaben vor. Mit mehr als 2.000 Serversystemen bietet das LDI ein hochmodernes Rechenzentrum mit der entsprechenden Netzwerkinfrastruktur. Er tritt als Provider nicht nur für die rheinland-pfälzische Polizei auf, sondern zählt unter anderem auch die Justiz, die Kommunen und die Finanzverwaltung zu seinen Kunden.

 

Nicht ohne Stolz wies Mattias Bongarth darauf hin, dass der LDI im Jahr 2013 als erstes Bundesland für den Betrieb der Polizei-Cloud, einer virtualisierten Infrastruktur für die rheinland-pfälzische Polizei, nach ISO 27001 zertifiziert wurde.

 

Wenn Matthias Bongarth über polizeiliche IT-Lösungen spricht, spürt man deutlich neben seiner Begeisterung auch seine hohe Fachkompetenz. Diese kommt jedoch nicht von ungefähr, war er doch ab 2001 als Leiter der damaligen Projektgruppe Poladis-neu verantwortlich für die völlige Umgestaltung und Modernisierung der polizeilichen IT in Rheinland-Pfalz.

 

Sein Vorgansbearbeitungssystem Poladis.net wurde gemeinsam mit der Fa. Microsoft entwickelt und stellte die weltweit erste derartige Anwendung dar, die auf Basis der „.net-Technologie“ realisiert wurde. Seine damals eingeführten Auswerte- und Recherchesysteme sind noch heute im Einsatz und ermöglichen einen stets aktuellen Überblick über das Kriminalitäts- und Verkehrsunfallgeschehen in Rheinland-Pfalz.

 

IT-Infrastruktur als Basis der Kriminalitätsbekämpfung

 

Die Bedeutung der IT ist in der Kriminalitätsbekämpfung in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Die technischen Möglichkeiten haben jedoch leider noch nicht in die polizeilichen Systeme Einzug gehalten. Umso wichtiger war es dem BDK daher, Fragen wie

 

-          Ist unser Datennetz von der Struktur her auf dem aktuellen Stand?

  und

 

-         Ist unser  Vorgangsbearbeitungssystem noch zeitgemäß? Wo liegen die Probleme? Wie lauten die künftigen Anforderungen?

 von großer Wichtigkeit.

 

Weitere intensive Diskussionen gab es auch bei der Frage nach dem Sachstand hinsichtlich der Möglichkeiten einer bundesweiten Vernetzung (PIAV, Kristal) bei Groß-Schadenslagen und / oder Terroranschlägen.

 

Big Data als Zukunftsmodell polizeilicher Ermittlungsarbeit?

 

Ein breites Diskussionsfeld bot auch die grundsätzliche strategische Ausrichtung der polizeilichen IT-Landschaft. Abgesehen davon, dass es keine offizielle IT-Strategie der Polizei gibt, bietet die Technik heutzutage wesentlich effektivere Möglichkeiten der Auswertung und Analyse der immer größer werdenden Datenmengen.

Der BDK wird hinsichtlich dieser Möglichkeiten zur künftigen Nutzung polizeilicher Systeme, speziell bei der Vorgangsbearbeitung und bei Analysedateien, Position beziehen und konkrete Lösungsvorschläge vorlegen.

  

IT-Kompetenz stärker für die polizeiliche Arbeit nutzen

 Die leidenschaftlich geführten Diskussionen ließen die Zeit wie im Flug verfliegen und am Ende des Tages musste man feststellen, dass es noch sehr viele unbehandelte Themen und offene Fragen gibt. Von daher nahm BDK-Chef Christian Soulier das Angebot des LDI-Geschäftsführers, auch weiterhin in einem intensiven Dialog zu bleiben, dankend an.

Der Besuch endete jedoch nicht ohne eine Führung durch die Räume des Landesbetriebs, der auch nicht vor dem „Allerheiligsten“, dem Maschinensaal und der Überwachungszentrale, halt machte.

Am Ende bedankte sich Christian Soulier ganz herzlich für den intensiven und offenen Gedankenaustausch und freute sich über das Angebot, auch in Zukunft dem BDK die Möglichkeit zu geben, die große Fachkompetenz der LDI-Mitarbeiter nutzen zu können.

 

 

Netzmonitoring beim LDI Rheinland-Pfalz