BDK Initiative zur Gewinnung qualifizierter Kriminalistinnen und Kriminalisten für die Bundespolizei

01.12.2012

Berlin, 01.12.12 - Der BDK Verband Bundespolizei kämpft seit Jahren für eine qualifizierte Fortbildung und setzt sich für einen spezialisierten Ausbildungsgang mit starken K-Anteilen ein.
BDK Initiative zur Gewinnung qualifizierter Kriminalistinnen und Kriminalisten für die Bundespolizei

Zum Thema Ausbildung gäbe es mehrere Ansätze. Ein in vielen Bundesländern bereits erfolgreich durchgeführter Ansatz wäre die so genannte „Y-Ausbildung“. Berufsanfänger oder Aufstiegsbeamte hätten nach einem zuvor berechneten Personalbedarfsschlüssel die Möglichkeit, sich für eine schutz- oder kriminalpolizeilich dominierte Ausbildung zu entscheiden. (dies ließe sich natürlich auch auf andere spezialisierte Bereiche der BPol anwenden) Im Ausbildungs/Studiengang gäbe es für die verschiedenen Bereiche gemeinsame Kurse (Eingriffsrecht, Polizeirecht etc.) darüber hinaus der geplanten Spezialisierung folgende getrennte Kurse, wie z.B. Kriminalistik für die einen oder  Verkehrslehre für die anderen.

Eine andere Möglichkeit wäre es, die vor einigen Jahren beendeten BKA-Aufstiegslehrgänge wieder aufleben zu lassen. Zum Aufbau der damaligen Bundesgrenzschutzinspektionen Verbrechensbekämpfung (BGSI VB) wurde von September 1997 bis April 2004 insgesamt 141 Kollegen/innen des damaligen BGS die Möglichkeit gegeben, ein dreijähriges Aufstiegsstudium beim BKA durchzuführen. Ziel war es damals, für die im Aufbau befindliche neue Aufgabe Verbrechensbekämpfung qualifiziertes Personal zu erlangen. Alle Absolventen sollten nach der Ausbildung ausschließlich in den Inspektionen Verbrechensbekämpfung und dort im Ermittlungsbereich eingesetzt werden. Das ist dann zunächst auch geschehen.

Nach dem letzten Lehrgang im Jahre 2004 wurde dieses Programm ersatzlos beendet. Seitdem gibt es keinen kriminalpolizeilich ausgebildeten Nachwuchs mehr in der BPol und auch das Anwerben qualifizierter Kriminalisten/innen aus BKA/LaPo geschieht allenfalls im Einzelfall.

Wegen der mangelhaften Unterlegung mit attraktiven Planstellen im K-Bereich der BPol sind jetzt viele dieser ausgebildeten Kriminalsten/innen auf andere Dienstposten abgewandert oder wurden Opfer der jüngsten Neuorganisation.

Im Ergebnis befürchtet der BDK, dass von den damals 141 ausgebildeten Kollegen/innen heute nur wenige tatsächlich im kriminalpolizeilichen Aufgabenbereich und noch weniger im Ermittlungsbereich eingesetzt sind. Leider gibt es darüber beim BPOLP keine offiziellen Zahlen und Statistiken, die den Verdacht des BDK nähren oder ausräumen könnten.

Der BDK Verband Bundespolizei bittet daher alle Kollegen/innen die an dieser Aufstiegsausbildung vom m.D. in den g.D. beim BKA teilgenommen haben um Unterstützung. Meldet Euch bitte bei uns (v.bpol@bdk.de) und teilt uns mit welchen Dienstposten ihr jetzt offiziell innehabt und welcher Aufgabe ihr tatsächlich nachkommt.  Wir sichern selbstverständlich eine anonymisierte Auswertung Eurer Daten zu.

Der BDK Verband BPOL wird sich im Ergebnis dafür einsetzen, dass es zu einem Ende der inhaltsgleichen Ausbildung für alle Laufbahnabsolventen kommt. Es wird höchste Zeit, dass die Entscheidungsträger in Politik und Leitung realisieren, dass den hochkomplexen unterschiedlichen Aufgabenfeldern in der BPol nicht mit breiter Querschnittsgrundbefähigung sondern mit einem spezialisierten Aus- und Fortbildungskonzept begegnet werden muss.