BDK in den Medien: 16-Tonnen-Kokain-Fund
13.02.2025
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Die Sicherstellung mit einem Straßenwert von bis zu 3,5 Milliarden Euro ist ein Höhepunkt erfolgreicher Ermittlungsarbeit – gibt allerdings einige Hinweise auf die aktuelle Kriminalitätslage und auf die Herausforderungen, die mit derartigen Ermittlungskomplexen verbunden sind.
In den letzten Jahren wurden in Hamburg Rekordmengen an Kokain sichergestellt – Europa werde damit allerdings geflutet. Dazu Jörn Memenga, kommissarischer Landesvorsitzender des BDK Niedersachsen im Interview des NDR bei "Hallo Niedersachsen" am 12.02.2025: 1)
"Die 16 Tonnen klingen zwar sehr viel, sind aber letztlich dann doch eher ein Tropfen auf den heißen Stein."
Glücklicher Umstand: Die Kommunikation der Bande erfolgte zwar über den verschlüsselten Chat SkyECC, nicht bekannt war aber, dass die Entschlüsselung bereits gelungen war und dass die Nachrichten mitgelesen werden konnten.
Weitere Hintergrundinformationen sind einem Bericht der „Neue Züricher Zeitung“ zu entnehmen, der den erforderlichen Ermittlungsaufwand nicht zuletzt aufgrund internationaler Zusammenarbeit verschiedener Tätergruppen beschreibt: 2)
«Es ist immer auch ein Katz-und-Maus-Spiel»: Drogenbanden schmuggeln Rekordmengen an Kokain über den Hamburger Hafen
Bedeutsam eine Entscheidung des BGH zur Verwertbarkeit von Erkenntnissen aus verschlüsselter Kommunikation auch im Rechtshilfeweg: „Schon angesichts der hohen Kosten und des auf kriminelle Kreise beschränkten Vertriebswegs (‚designed by criminals for criminals‘) begründete bereits der Erwerb eines Anom-Handys den Verdacht, dass der Nutzer das Gerät zur Planung und Begehung schwerer Straftaten im Bereich der organisierten Kriminalität einsetzte.“ 3)
1) https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Hallo-Niedersachsen,sendung1513704.html (ab 10:50)
Details dazu:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/16-Tonnen-Kokain-Fund-Haupttaeter-sind-noch-immer-fluechtig,kokain592.html