BDK im Gespräch mit Innenminister Lewentz
25.03.2015
1.
Organisationoptimierung
Der BDK legte nochmals die schwerwiegenden Folgen der Zusammenlegung K1/K2, K17
und K6 in der Fläche dar und mahnte die zugesagte Evaluation an.
Der Minister sagte zu, dass zeitnah ein Feedback sowohl bei den Behörden und
Einrichtungen als auch bei den Berufsvertretungen eingeholt wird.
Danach werde man bei den Problemfeldern versuchen, gemeinsam kompromissfähige
Lösungen zu finden.
2.
Bandenkriminalität
Das Phänomen
Bandenkriminalität ist derzeit überall ein Problem, ihre Bekämpfung auf den
Präsidien erfolgt jedoch individuell sehr unterschiedlich. Der BDK sieht hier
einen Optimierungsbedarf und bietet die Durchführung eines landesweiten
Workshops zu diesem Thema an.
Der Minister sagt hierfür seine Unterstützung in jeglicher Hinsicht zu.
3. Spezialkräfte
Der BDK weist
darauf hin, dass bei einer Auflösung der K16 Aufträge der Präsidien nicht mehr
wie bislang Berücksichtigung finden. Diese Problematik wird bei einer künftig
noch steigenden Bindung des MEK für Syrienheimkehrer verstärkt auftreten. Die
bisherigen Aufgaben des K16 können durch das örtliche K6 nicht aufgefangen
werden.
Der Minister weist darauf hin, dass bezüglich der Auflösung der K16 noch keine
Entscheidung gefallen ist. Das Ergebnis der AG wird Ende März vorgelegt. Auf
dieser Grundlage wird dann in die Entscheidungsfindung eingetreten.
4.
Aus- und Fortbildung
Der BDK unterstreicht
erneut seine Forderung nach einem Direkteinstieg in die Kriminalpolizei. Eine
Möglichkeit hierzu wurde bereits mit dem Doppelhaushalt 2014/2015
eröffnet. Geplant war, Einsteiger mit
Bacchelor-Abschluss in Wirtschafts- oder IT-Bereichen nach einem einjährigen Polizeistudium
in den Kriminaldienst zu übernehmen.
Diese Planungen sind laut Minister Lewentz im Moment politisch schwer umsetzbar.
Der Minister selbst ist hier jedoch auch Kompromissvorschlägen gegenüber offen.
Zurzeit werden externe Bewerber im Bereich Cyberkriminalität als
Verwaltungsbeamte gesucht und eingestellt. Auch stehe man einer Verkürzung der
BEPO-Zeit und einem Spartenwechsel nach 6 Monaten Einzeldienst offen gegenüber.
Der BDK wird hier weiter Überzeugungsarbeit leisten und auf die positiven Erfahrungen
anderer Bundesländer verweisen.
Bezüglich der in den BuE bislang praktizierten Bedarfserhebung i.S. Fortbildung
(budgetorientierte Bedarfserhebung) ist bereits durch das Ministerium eine Aufforderung
zur Erhebung des tatsächlichen Bedarfs an die BuE ergangen.
Auch hier bleibt der BDK weiter am Ball.
5.
Beförderungsverfahren 2015
Die minimalen
Erhöhungen in den Bereichen A9-A11 haben die Erwartungen der Polizeibeamten
enttäuscht.
Noch schlimmer sieht es in den Bereichen A12/A13 aus, in denen sogar ein
Rückgang der Beförderungszahlen gegenüber 2014 zu verzeichnen ist.
Dabei stellen sich die Probleme in großen und kleinen Präsidien durchaus
unterschiedlich dar.
a. Große Präsidien
Aufgrund der Personalstruktur
haben hier viele Beamte – trotz Abschluss einer FH Ausbildung in den 90er
Jahren – keine Chance auf eine Führungsfunktion und gehen mit gleicher
Besoldungsgruppe wie Bewährungsaufstiegler in Pension. Hier müssen weitere
Funktionsmöglichkeiten geschaffen werden, um diesen Beamten auch die vor
Aufnahme des Studiums versprochenen Chancen zu eröffnen. Der BDK machte in
diesem Zusammenhang auch deutlich, dass z.B. der Kriminaldienst bei den weiter
entfernten PI’en sehr oft fast alle Arbeiten der eigentlich zuständigen KI
wahrnimmt und deshalb eine zusätzliche Führungs- und Beförderungsstelle (A12)
notwendig ist.
b. Kleine Präsidien
Hier werden Beamte
in Funktionen über Jahre hinweg nicht in
die ihres Amtes entsprechende Besoldungsgruppe befördert. Dies führt zu
Frustrationen im Vergleich mit anderen Präsidien, in denen bei gleicher Arbeit der
Aufstieg in die höhere Besoldungsgruppe wesentlich zeitnaher erfolgt.
Verbesserung kann in allen Präsidien nur durch eine Erhöhung der Stellen in den Besoldungsgruppen A12 und A13 erreicht werden.
Das offen und konstruktiv geführte Gespräch wird auch in Zukunft von beiden Seiten als ein wichtiges und zielführendes Instrument angesehen. Auch wenn nicht in jedem Fall eine schnelle Reaktion erreicht werden kann, gilt auch hier die Weisheit, dass steter Tropfen bislang noch jeden Stein verändert hat!
Der Landesvorstand