BDK Gespräche in der BPOLD Berlin

13.09.2016

Personalprobleme auf allen Ebenen
BDK Gespräche in der BPOLD Berlin

Berlin, 07.09.16 – Am Mittwoch machte sich der BDK BPOL Vorsitzende Thomas Mischke auf den Weg in die Schnellerstraße. Hier fand zunächst ein etwa zweistündiges Gespräch mit Herrn Präsidenten Thomas Striethörster statt.

Herr Striethörster nutzte die Gelegenheit, die äußerst angespannte Personalsituation in seiner Direktion darzustellen. Viele hochpriorisierte Aufgabenbereiche, umfangreiche Abordnungsraten, nicht besetzte Dienstposten und eine hohe Krankheitsrate ließen kaum Luft für Flexibilität und führten leider dazu, die wenigen nicht hochpriorisierten Aufgabenbereiche noch stärker in die Pflicht nehmen zu müssen. Dazu meinte Thomas Mischke, dass dies nicht nur in der Direktion Berlin der Fall sei, sondern auch in seiner "Heimatdirektion" Sankt Augustin. Auch hier müssten die Grenzinspektionen leiden und ihr ohnehin nicht zu 100 % aufgefülltes Personal in die Schwerpunktdienststellen schicken. Das führe dazu, dass der Fahndungsauftrag - zumindest in NRW - allenfalls rudimentär wahrgenommen werden könne. Diese Entwicklung betrachtet der BDK mit allergrößter Sorge, zumal es wenig sinnvoll erscheint, einen Bereich nämlich die Flughäfen mit Personal zu füllen und andere ebenso sensible Bereiche weitestgehend zu entblößen.

Aus dieser Ausgangslage entwickelte sich das Gespräch dann in Richtung der Frage, wie es gelingen könne, die nächsten etwa drei Jahre zu überbrücken, ohne dass die Organisation, vor allem jedoch die Mitarbeiter/ innen, weiter Schaden nehmen. Dabei rückten erneut die Themen Objektschutz, die Ausgestaltung der Luftsicherheit und die Wahrnehmung von vollzugsfremden Querschnittsaufgaben durch PVB in den Fokus. Der Präsident und der BDK sind sich darüber einig, dass hier Stellgrößen vorhanden sind, die - zumindest für den Überbrückungszeitraum - veränderbar sind und wo es möglich wäre, PVB "freizuschaufeln". Hiermit beschäftigt sich der BDK gegenwärtig sehr intensiv und wird zeitnah entsprechende Vorschläge unterbreiten.

Einvernehmen bestand in der Frage, dass eine so genannte "Y-Ausbildung" helfen würde, die massiven Fortbildungsdefizite zu beheben, die schon dann entstehen, wenn junge Beamte/innen vom Laufbahnlehrgang kommend  in ihrer Erstverwendung auf die jeweilige Aufgabe fortgebildet werden müssen. Hier könnten erhebliche Ressourcen, die ohnehin kaum vorhanden sind, eingespart werden, in dem die notwendige Spezialisierung auf die Erstverwendung in den letzten Studien-/Ausbildungsabschnitt vorverlegt wird.

Auch das gegenwärtige Personalentwicklungskonzept ist nach Meinung der Gesprächspartner wenig hilfreich, Spezialistentum und Fachkarrieren zu fördern. Es bestand Einigkeit darüber, dass hier Anpassungsbedarf besteht.