BDK BPOL im Austausch mit den Leitern der Berliner Ermittlungsdienste

05.02.2020

Diagnose: Der Patient ist schwer krank
BDK BPOL im Austausch mit den Leitern der Berliner Ermittlungsdienste
v.l.n.r. Jens Walter, Michael Labetzke, Thomas Mischke, Steffan Lauer, Bodo Sorgenfrei, Jens Schneider

Berlin, 03.02.2020 - In der Bundespolizeiinspektion am Hauptbahnhof trafen sich die Leiter der (Berliner) Ermittlungsdienste der BPOLD Berlin zu einem Austausch zur aktuellen Situation der Kriminalitätsbekämpfung mit dem Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) - Verband Bundespolizei.

Festzustellen ist, dass die Probleme in Berlin identisch mit denen in den anderen Ermittlungsdiensten der Direktionen sind und stets größer werden. Es fehlt an der dringend notwendigen Spezialisierung und Qualifikation.

Das  Personalentwicklungskonzept (PEK) steht einer kriminalistischen Fachkarriere im Wege und ist für die Personalplanung, vor allem aber für die dringend notwendige Spezialisierung ein beinahe unüberwindliches Hindernis, da viele Kollegen*Innen dafür nur zum "Durchlauf" in den Ermittlungsdiensten sind, sich also nach Erarbeitung eines "PEK-Bausteins" häufig wieder schnell verabschieden, was angesichts der stets komplexer werdenden kriminalistischen Arbeit sehr entgegensteht.

Als ein weiteres gravierendes Problem wurde die fehlende Akzeptanz in der eigenen Behörde identifiziert. Schon jetzt wollen, wegen fehlender - auch monetärer - Anreize immer weniger Kollegen*Innen in die Ermittlungsdienste.

Wenn wir nicht völlig den Anschluss - im Übrigen auch an die Ländern - verlieren wollen, muss die Attraktivität der Aufgabe Kriminalitätsbekämpfung deutlich gesteigert werden.

Der BDK nimmt auch aus Berlin die folgenden Stichworte mit:

  •     Das PEK muss weg!
  •     Attraktivität der Ermittlungsbereiche stärken
  •     Kriminalistische Akzeptanz intern erhöhen
  •     Nachwuchs gewinnen
  •     Kriminalitätsbekämpfung in der Fläche stärken

Diese Schwerpunkte werden wir weiter beackern und bei unseren Gesprächen mit der Hausleitung, dem BMI und der Politik einmal mehr aber immer nachdrücklicher einbringen